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Gammelfleisch-Skandal in China

21. Juli 2014

Die Volksrepublik China wird von einem neuen Lebensmittelskandal erschüttert. Betroffen sind vor allem Fast-Food-Ketten. Der Auslöser: die chinesische Tochter eines US-Zulieferers.

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Symbolbild Lebensmittelskandal Gammelfleisch China McDonalds Pizza Hut (Foto: Reuters)
Bild: Reuters

Chinesischen Medienberichten nach soll der Shanghaier Zulieferer Husi Food abgelaufenes Fleisch um etikettiert und weiterverkauft haben. Danach mischten Beschäftigte der Fabrik Fleisch mit abgelaufenem Haltbarkeitsdatum mit frischer Ware und hätten so die Qualitätskontrollen von McDonalds bewusst in die Irre geführt. Die Ware soll auch die Kaffeehauskette Starbucks, die Fastfood-Ketten Burger King und Subway sowie die zum Yum-Konzern gehörenden Ketten Kentucky Fried Chicken und Pizza Hut geliefert worden sein.

Die Lebensmittelaufsicht in Shanghai schloss nach eigenen Angaben Husi Food, eine Tochter des US-Fleischlieferanten OSI Group bereits am Sonntag und stellte Waren sicher, die mutmaßlich altes Fleisch enthalten. Die Polizei nahm Ermittlungen auf.

Nicht der erste Lebensmitteskandal

Die betroffenen Unternehmen erklärten, das Fleisch nicht mehr zu verwenden. Yum und McDonald kündigten eigene Untersuchungen an. "Lebensmittelsicherheit ist für und das Wichtigste", erklärte die Hambugerkette. Beide Restaurantkonzerne entschuldigten sich bei den chinesischen Verbrauchern. Sie waren in der Volksrepublik bereits 2012 in die Kritik geraten, weil sie Hühnchen verkauften, die große Mengen von Antibiotika enthielten. Bei Yum brachen daraufhin die Gewinne weg, der Konzern konnte erst kürzlich eine Erholung ausmachen.

China wurde in den vergangenen Jahren wiederholt von Lebensmittelskandalen erschüttert. 2008 war die Industriechemikalie Melamin unerlaubt in Babymilchpulver gemischt worden, wodurch 300.000 Babys erkrankten und mindestens sechs starben. Anfang 2014 kündigte der US-Einzelhandelsriese Walmart schärfere Kontrollen seiner Zulieferer in China an, nachdem er beliebte Snacks aus Eselfleisch zurückrufen musste, die sich als Fuchsfleisch erwiesen. Im vergangenen Jahr wurde zudem Ratten- und Fuchsfleisch als Rinder- und Hammelfleisch verkauft. Die Razzien zogen sich über drei Monate hin, mehrere hundert Menschen wurden festgenommen.

gmf/pg (afp, rtr)