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Gabriel fordert von Vietnam faire Bedingungen

19. November 2014

Bundeswirtschaftsminister Sigmar Gabriel will den Handel mit Vietnam ausbauen, fordert aber eine bessere Behandlung deutscher Firmen in dem südostasiatischen Land.

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Vietnam Deutschland Sigmar Gabriel in Hanoi
Bild: picture-alliance/dpa/B. Marks

Es müsse ein durchschaubares Steuerrecht geben, ebenso einen fairen Zugang zu bislang abgeschotteten Märkten und öffentlichen Ausschreibungen. Wenn diese Bedingungen erfüllt würden, seien deutsche Mittelständler auf Jahrzehnte verlässliche Investoren, sagte der Vizekanzler (im Bild mit dem vietnamesischen Handelsminister Tran Quoc Khanh) zum Auftakt einer viertägigen Vietnam-Reise am Mittwoch in Hanoi. Wichtig für deutsche Investoren sei auch das geplante Freihandelsabkommen der EU mit Vietnam. Die Regierung in Hanoi sagt, die Verhandlungen könnten zügig abgeschlossen werden. "Ich kann nur hoffen, dass wir Fortschritte machen", meinte Gabriel dazu.

Da die USA parallel ein großes Handelsabkommen mit wichtigen Ländern im Asien-Pazifik-Raum anstreben, wächst in Brüssel und Berlin die Sorge, dass Europa vom Südostasien-Boom abgehängt werden könnte. Die deutsche Wirtschaft ist angesichts der territorialen Streitigkeiten einiger Länder in der Region mit der Großmacht China beunruhigt. "Wir sollten mit großer Wachsamkeit die derzeitigen Spannungen in der Südchinesischen See und die anti-chinesischen Demonstrationen in diesem Sommer beobachten", sagte der Vorsitzende des Asien-Pazifik-Ausschusses der Wirtschaft (APA), Hubert Lienhard.

Angespannte Beziehungen zwischen den Nachbarn

In Vietnam war es vor einigen Monaten bei Protesten gegen den großen kommunistischen Bruderstaat China zu schweren Krawallen gekommen. Beide Länder beanspruchen Inseln und Bodenschätze im Südchinesischen Meer. Auch zwischen Japan und China kommt es immer wieder zu wechselseitigen militärischen Drohgebärden.

Gabriel ist bis Samstag mit einer großen Wirtschaftsdelegation unterwegs. Zwischen 2003 und 2013 haben sich die deutschen Exporte nach Vietnam zwar auf knapp zwei Milliarden Euro verfünffacht - gemessen am gigantischen Handel mit China ist das aber verschwindend gering.

zdh/wen (dpa)