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Frisches Wasser für das Tote Meer

9. Dezember 2013

Mit einem Mammutprojekt wollen Israel, Jordanien und die Palästinenser das Tote Meer vor dem Austrocknen bewahren. Eine Pipeline soll frisches Wasser aus dem Roten Meer bringen.

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Totes Meer in Israel (Foto: Fotalia)
Bild: Fotolia

Einen Vertrag über den Bau einer 180 Kilometer langen Pipeline durch die Negev-Wüste unterzeichneten Israel, Jordanien und die Palästinensische Autonomiebehörde am Sitz der Weltbank in Washington, wie ein Sprecher der Finanzinstitution bestätigte. Als Baukosten sind bis zu 400 Millionen Dollar (290 Millionen Euro) veranschlagt.

Sehr hoher Salzgehalt

Damit soll Wasser aus dem Roten Meer am Golf von Eilat in das Tote Meer gepumpt werden, das unter anderem wegen der massiven Nutzung des Süßwassers aus dem Fluss Jordan ständig von Austrocknung bedroht ist. Der Spiegel sinkt jedes Jahr durchschnittlich knapp einen Meter. Inzwischen liegt der Wasserspiegel bei 427,71 Meter unter Meereshöhe. 1970 befand sich er sich noch bei 395 Meter unter Normalnull. Damit ist das Tote Meer der am tiefsten gelegene See der Erde. Berühmt ist er durch seinen ungewöhnlich hohen Salzgehalt.

Den Plänen zufolge sollen 80 der 200 Millionen Kubikmeter Wasser, die jährlich durch die Pipeline gepumpt werden sollen, in einer neuen Entsalzungsanlage in Jordanien zu Trinkwasser aufbereitet und an Jordanien, Israel und die Palästinenser verteilt werden. Umweltschützer kritisieren das Projekt, weil sie unabsehbare Risiken sowohl für die Umwelt des Toten Meeres als auch die des Roten Meeres befürchten. So ist der Golf von Eilat Heimat für Korallen, die empfindlich auf Schwankungen des Salzgehalts des Wassers reagieren.

wl/sc (dpa, kna, ape)