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Friedensschluss mit Tuareg in Mali

19. Juni 2013

Nach zehntägigen Verhandlungen hat Malis Regierung mit den Tuareg-Rebellen im Norden des Landes ein - vorläufiges - Friedensabkommen geschlossen. Damit ist der Weg frei für die Präsidentenwahl Ende Juli.

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Tuareg-Kämpfer der MNLA (Nationale Bewegung zur Befreiung des Azawad).
Bild: picture-alliance/Ferhat Bouda

Die am Dienstag in der Hauptstadt von Burkina Faso, Ouagadougou, unterzeichnete Vereinbarung sieht vor, dass staatliche Streitkräfte die Wahl in der von den Aufständischen kontrollierten Stadt Kidal beaufsichtigen dürfen und die Rebellen ihr Einflussgebiet nicht weiter ausdehnen. Die schwierigen Verhandlungen mit den beiden großen Rebellengruppen der Tuareg hatten am 8. Juni unter Vermittlung des benachbarten Burkina Faso begonnen.

Die EU ist voll des Lobes

Wie es in der Vereinbarung heißt, müssen die Aufständischen ihrer vollständigen Entwaffnung nicht sofort zustimmen, sondern erst dann, wenn sie mit der nach den Wahlen installierten Staatsführung ein umfassendes und endgültiges Friedensabkommen unterzeichnet haben. Die EU-Außenbeauftragte Catherine Ashton lobte die Übereinkunft als "historischen" Schritt und sagte dem malischen Volk Unterstützung bei der vollständigen Umsetzung des Abkommens zu. Auch Frankreichs Außenminister Laurent Fabius und der UN-Sondergesandte Bert Koenders begrüßten den Durchbruch.

Erst die Franzosen wendeten wieder das Blatt

Tuareg-Rebellen und Islamisten hatten nach einem Militärputsch im März 2012 den Norden des westafrikanischen Krisenstaats unter ihre Kontrolle gebracht. Die Islamisten verdrängten dann die Tuareg-Rebellen und führten in dem Gebiet das islamische Recht der Scharia ein. Erst eine französische Militärintervention stoppte im Januar ihren Vormarsch Richtung Süden.

Mit Unterstützung der malischen Armee wurden die Islamisten in entlegene Berg- und Wüstenregionen im äußersten Norden des Landes zurückgedrängt. Trotz Warnungen des Militärs ließen die Franzosen die Tuareg-Rebellen der Nationalen Bewegung der Befreiung von Azawad (MNLA) in die strategisch wichtige Stadt Kidal zurückkehren.

haz/ml (rtr, dpa, afp)