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Freispruch für einen Ex-Banker

4. November 2014

Es ging um 20 Milliarden Dollar und den Vorwurf der Beihilfe zur Steuerhinterziehung. Angeklagt: ein ehemaliger Top-Manager der Schweizer Bank UBS, der wegen der Sache seinen Job verlor. Am Ende stand ein Freispruch.

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Freispruch im UBS-Prozess
Bild: picture-alliance/dpa

Raoul Weil war früher Spitzenmanager der Schweizer Bank UBS in den USA, verantwortlich für den Bereich Vermögensverwaltung. Die Steueraffäre, in die Weil verwickelt war, hatte Schlagzeilen gemacht. Doch nun wurde der Ex-Banker rehabilitiert: Es gebe nicht genügend Beweise für den Vorwurf der Beihilfe zur Steuerhinterziehung, urteilte das Gericht in Fort Lauderdale im Bundesstaat Florida. Die US-Justiz hatte dem Schweizer vorgeworfen, zusammen mit anderen Verantwortlichen des Geldinstituts rund 20.000 reiche US-Kunden dabei unterstützt zu haben, Auslandsvermögen in Höhe von 20 Milliarden Dollar (umgerechnet rund 16 Milliarden Euro) vor dem Fiskus versteckt zu haben.

Weil selbst hatte die Vorwürfe stets zurückgewiesen. Nach dem Freispruch sprang der 54-Jährige nach Agenturberichten vor Freude in die Luft und küsste seine Frau (Artikelbild rechts) im Gerichtssaal. Bei einem Schuldspruch wären bis zu fünf Jahre Haft möglich gewesen. Weils Rechtsanwalt sagte anschließend, dieser Fall hätte niemals vor Gericht verhandelt werden dürfen.

An die USA ausgeliefert

Der Banker war im Oktober 2013, fünf Jahre nach seiner Anklage, in Italien festgenommen und an die USA ausgeliefert worden. Mitte Dezember kam der Schweizer gegen Kaution frei, durfte die USA aber nicht verlassen. Nach dem dreiwöchigen Prozess in Fort Lauderdale benötigten die Geschworenen nur 75 Minuten, um auf "nicht schuldig" zu befinden. Sein Arbeitgeber hatte Weil entlassen, nachdem er in den USA angeklagt worden war.

ml/jj (rtr, afp)