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Freiburgs Kampf und Wolfsburgs Routine

Dirk Kaufmann26. Februar 2013

In Offenbach gelang den drittklassigen Kickers keine Pokalüberraschung gegen den VfL Wolfsburg. Und in Mainz schrieb der SC Freiburg Pokalgeschichte: Er siegte nach 0:2-Rückstand in der Verlängerung.

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MAINZ, GERMANY - FEBRUARY 26: Jan Rosenthal (front) of Freiburg tries to score during the DFB Cup Quarter Final match between FSV Mainz 05 and SC Freiburg at Coface Arena on February 26, 2013 in Mainz, Germany. (Photo by Alex Grimm/Bongarts/Getty Images)
FSV Mainz 05 - SC FreiburgBild: Bongarts/Getty Images

Im Viertelfinale des DFB-Pokals ist heute der letzte Drittligist ausgeschieden: Kickers Offenbach hatte der Routine des Bundesligisten VFL Wolfsburg nicht genug entgegenzusetzen und verlor daheim mit 0:2 (0:0). Während es in Offenbach keine "Pokalsensation" gab, brachte das erste Spiel der Viertelfinalrunde einen aufregenden Fußballabend: Freiburg konnte sich mit 3:2 (0:2) nach Verlängerung bei Mainz 05 durchsetzen.

Frühe Tore in Mainz

Die Freiburger waren noch gar nicht richtig im Spiel angekommen, da lagen sie bereits mit zwei Toren im Hintertreffen: Shawn Parker erzielte in der zweiten Minute fast unbedrängt das 1:0 für Mainz und weitere zwei Minuten gelang Niki Zimling ein wahrer Sonntagsschuss zur 2:0-Führung. Aber die Breisgauer steckten den Rückstand schnell weg, kämpften sich in die Partie zurück und erspielten sich in der Folge auch ein Chancenplus – ohne aber einen Treffer erzielen zu können.

MAINZ, GERMANY - FEBRUARY 26: Shawn Parker (hidden) of Mainz celebrates his team's first goal with team mates during the DFB Cup Quarter Final match between FSV Mainz 05 and SC Freiburg at Coface Arena on February 26, 2013 in Mainz, Germany. (Photo by Alex Grimm/Bongarts/Getty Images)
Da freuten sich die Mainzer noch: Nach vier Minuten führten sie 2:0 - doch das Ende sollte bitter werden.Bild: Bongarts/Getty Images

Im zweiten Durchgang waren die Gäste die eindeutig engagiertere Mannschaft, konnten sich aber zunächst kaum Torgelegenheiten erspielen, während sich die Mainzer aufs Kontern verlegten. Nach einer Stunde brachte Mainz' Trainer Thomas Tuchel mit Mario Caliguri einen frischen Spieler für den Torschützen Niki Zimling. Keine 60 Sekunden später hatte der drei Jahre jüngere Bruder von Freiburgs Daniel Caliguri eine dicke Torchance, scheiterte aber an Freiburgs Keeper Oliver Baumann (62.).

Mainz schwächte sich selbst

In der 64. Minute machten die Hausherren das Spiel unfreiwillig wieder spannend: Zdenek Pospech sah wegen wiederholten Foulspiels die Rote Karte und musste das Spielfeld verlassen. Gegen nur noch zehn Mainzer bekamen die Gäste Oberwasser und sie erkämpften sich zahlreiche Chancen. Mit Erfolg: Ivan Santini in der 85. Minute und Daniel Caliguri mit einem umstrittenen Foulelfmeter glichen in der Nachspielzeit tatsächlich noch aus – die Partie musste in die Verlängerung.

In der Verlängerung spielten beide Teams weiter mit offenem Visier – offenbar wollte keiner der Spieler ins Elfmeterschießen. In der 108. Minute verhinderte das schließlich Freiburgs Daniel Caliguri, der seinen zweiten Treffer an diesem Abend erzielte. Damit entschied er nicht nur das Duell der Galiguri-Brüder für sich, sondern belohnte auch seine Mannschaft, die trotz des frühen Rückstands nie aufgab und sich den Sieg mit einer großen kämpferischen Leistung verdient hat.

MAINZ, GERMANY - FEBRUARY 26: Marco Caligiuri (front) of Mainz is challenged by Daniel Caligiuri of Freiburg during the DFB Cup Quarter Final match between FSV Mainz 05 and SC Freiburg at Coface Arena on February 26, 2013 in Mainz, Germany. (Photo by Alex Grimm/Bongarts/Getty Images)
Freiburgs Daniel Caligiuri zupft seinen Bruder Mario im Mainzer Trikot am Ohr.Bild: Bongarts/Getty Images

Chancenloser Außenseiter

Dreimal hatte Offenbach in diesem Pokalwettbewerb bereits gegen klassenhöhere Mannschaften gewonnen. Doch der VfL Wolfsburg war am Dienstagabend ein härterer Gegner als zuvor Düsseldorf, Greuther Fürth und Union Berlin. Die Wölfe hatten zu Anfang 70 Prozent Ballbesitz und waren drückend überlegen. Vor dem Pausenpfiff stand die Partie dann aber doch auf der Kippe: Nicht weil Offenbach stärker wurde, sondern weil zahlreiche Becher auf das Spielfeld flogen. Schiedsrichter Wolfgang Stark machte daraufhin unmissverständlich klar, dass er sich das nicht bieten lassen wolle und das Spiel notfalls abbrechen würde.

OFFENBACH, GERMANY - FEBRUARY 26: Ivica Olic of Wolfsburg misses a chance at goal against goalkeeper Robert Wulnikowski of Offenbach during the DFB Cup match between Kickers Offenbach and VfL Wolfsburg on February 26, 2013 in Offenbach, Germany. (Photo by Dennis Grombkowski/Bongarts/Getty Images)
Hirer scheitert Wolfsburgs Ivica Olic an Offenbachs Keeper Wulnikowski - in der 49. Minute war er erfolgreicher.Bild: Bongarts/Getty Images

Stark ließ die Partie aber zu Ende spielen und in der zweiten Halbzeit wurden die Verhältnisse zwischen Erst- und Drittligist klargestellt: Ivica Olic (49.) und Bas Dost (71.) brachten den VfL in Führung, der es aber in der Folge an Konzentration mangeln ließ. Weil sich die Offenbacher nicht hängen ließen, konnten sie es noch einmal spannend machen: Marcel Stadel erzielte in der 81. Minute den Anschlusstreffer und ließ die 19.000 Zuschauer wieder von einer Sensation träumen. Doch es sollte nicht reichen: Der Wolfsburg spielte die letzten zehn Minuten mit etwas Glück herunter.

Für Kickers Offenbach wäre das Erreichen des Halbfinales nicht nur sportlich ein großer Erfolg gewesen: Auch finanziell hätten die Hessen eine weitere Runde gut gebrauchen können: Der Traditionsverein ist hoch verschuldet.

Die Revanche für Berlin

Das Viertelfinale im deutschen Vereinspokal wird am Mittwoch mit zwei weiteren Spielen komplettiert: In Stuttgart will der in der zweiten Liga vom Abstieg bedrohte VfL Bochum versuchen, wenigstens im Pokal noch eine Erfolgsgeschichte zu schreiben. In München wird es dann zum "vorgezogenen Endspiel" kommen: Dort empfängt der FC Bayern den deutschen Meister und Pokalverteidiger Borussia Dortmund.