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Doping-Ermittlungen gehen weiter

25. Februar 2015

Der Streit um die Kommission, die die Dopingvergangenheit der Uni Freiburg untersucht, ist beigelegt. Von dem Abschlussbericht, der bis Herbst 2015 vorliegen soll, werden spektakuläre Enthüllungen erwartet.

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Symbolbild Doping. Foto: picture-alliance/Andreas Franke
Bild: picture alliance/Andreas Franke

Der Streit um die Doping-Ermittlungen an der Universität Freiburg ist beigelegt. Die zuständige Kommission will im Herbst 2015 einen Abschlussbericht vorlegen. Die Universität versprach, in den kommenden Tagen die drei offenen Stellen in der Kommission nachzubesetzen. Die Doping-Experten Perikles Simon (Mainz), Fritz Sörgel (Nürnberg) und Hans Hoppeler (Schweiz) sollen nachrücken. Nach drei weiteren Sitzungen im April, Juni und September sollen die womöglich hochbrisanten Ergebnisse der jahrelangen Untersuchung auf einem gemeinsamen Symposium präsentiert werden.

Die Kommission unter dem Vorsitz der Professorin Letizia Paoli, die sich als Mafia-Expertin einen Namen gemacht hat, ermittelt die Doping-Vergangenheit der Hochschule. Ärzte der Universität Freiburg waren unter anderem in den Doping-Skandal des Telekom-Radteams verwickelt.

"Miteinander gerungen und gearbeitet"

"Wir sind sehr erfreut über die Ergebnisse des Gesprächs", sagte Paoli nach einem vierstündigen Krisentreffen am Dienstagabend in Stuttgart, zu dem Baden-Württembergs Wissenschaftsministerin Theresia Bauer von den Grünen geladen hatte. Zuletzt hatte Paoli gedroht, von ihrem Posten zurückzutreten. Sie hatte beklagt, Uni-Rektor Hans-Jochen Schiewer behindere sie in ihrer Arbeit. Akten seien nicht oder verspätet zugänglich gemacht worden. "Wir haben miteinander gerungen und miteinander gearbeitet. Wir werden jetzt diese Arbeit abschließen und aufklären", sagte Schiewer, der bislang auf einen sofortigen Abschlussbericht gedrängt hatte. Der Uni-Chef und die Ministerin hätten jetzt aber "eingesehen, dass wir keinen verbindlichen Abschlusstermin nennen können", sagte Paoli, die seit Dezember 2009 die Kommission leitet.

Franke erwartet spektakuläre Enthüllungen

Seit 2007 hat die Arbeit der Wissenschaftler insgesamt rund 1,8 Millionen Euro gekostet. Die Aufarbeitung der Dopingvergangenheit der Freiburger Universität ist laut Rektor Schiewer aber nicht nur für die Hochschule im Schwarzwald, sondern für ganz Deutschland relevant. Doping-Experte Werner Franke, selbst lange Mitglied der Kommission, ist sich sicher: "Da kommen noch kriminelle Hämmer, brutale Sachen raus." Es gilt als sicher, dass die bekannten Verbands- und Olympiaärzte Armin Klümper und Joseph Keul (gestorben im Jahr 2000), die an der Universität Freiburg arbeiteten, in zahlreiche Dopingfälle verstrickt waren.

sn/ck (dpa, sid)