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Frauen arbeiten häufig in Teilzeit

7. März 2013

In Deutschland haben Frauen deutlich öfter Teilzeitjobs als im EU-Durchschnitt. Die Gründe sind vielschichtig: manche brauchen Zeit für ihre Kinder, andere finden keine Vollzeitstelle.

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Symbolbild Teilzeit Frauen, "Fotolia/easyshooting.de"
Bild: Fotolia/easyshooting.de

Fast jede zweite erwerbstätige Frau (45 Prozent) in der Bundesrepublik hat im Jahr 2011 Teilzeit gearbeitet. Im EU-Durchschnitt war es aber nur knapp jede Dritte (32 Prozent). Das berichtete das Statistische Bundesamt in Wiesbaden - einen Tag vor dem Internationalen Frauentag. Die Zahlen beziehen sich auf erwerbstätige Frauen im Alter von 15 bis 64 Jahren. Nur in den Niederlanden haben Frauen noch häufiger einen Teilzeitjob. Die Quote liegt bei 76 Prozent.

Keine Zeit für einen Vollzeitjob?

Die Gründe, warum Frauen nicht Vollzeit, also 35 bis 39 Stunden pro Woche, arbeiten, sind vielschichtig. Als Hauptgrund nennt mehr als jede zweite Frau (55 Prozent), sie brauche Zeit für ihre Kinder oder für die Pflege von Angehörigen. Manchmal sind es andere familiäre und persönliche Gründe, die dazu führen, dass Frauen in Deutschland oft Teilzeitstellen annehmen. Im EU-Durchschnitt geben nur 46 Prozent der Frauen an, aus den eben genannten Gründen weniger zu arbeiten

In den osteuropäischen Staaten ist die Situation anders. Dort haben Frauen seltener eine Teilzeitbeschäftigung. Am wenigsten verbreitet ist Teilzeitarbeit in Bulgarien (zwei Prozent) und in der Slowakei (sechs Prozent), was unter anderem daran liegt, dass Unternehmen keine solchen Arbeitszeitmodelle anbieten.

Schlechte Arbeitsmarktbedingungen

Viele Frauen in Deutschland würden gern mehr arbeiten, aber sie finden keine Vollzeitstellen. Das ist besonders in Ostdeutschland der Fall. In Sachsen-Anhalt zum Beispiel würden über die Hälfte der teilzeitbeschäftigten Frauen mehr arbeiten, wenn es Jobs gäbe. Das ist das Ergebnis einer Bilanz, die die Landesarbeitsagentur Sachsen-Anhalt/Thüringen und das Gleichstellungsministerium vorgestellt haben.

Als Gründe nennt das Ministerium: die teilzeitbeschäftigten Frauen seien häufig im Niedriglohnsektor beschäftigt. Und dort sind die Einsatzmöglichkeiten beschränkt.

Mehr Teilzeit - mehr erwerbstätige Frauen

Wie aus der Statistik hervorgeht, arbeiten Frauen in den Ländern, in denen Teilzeit kaum verbreitet ist, häufig gar nicht. In Deutschland dagegen waren 2011 insgesamt knapp 68 Prozent der Frauen erwerbstätig. Nach Schweden (72 Prozent), Dänemark (70 Prozent) und den Niederlanden (70 Prozent) belegt Deutschland damit Rang vier in der EU.

cd/li (dpa, epd, afp)