1. Zum Inhalt springen
  2. Zur Hauptnavigation springen
  3. Zu weiteren Angeboten der DW springen

Muslim-Milizen verweigern Entwaffnung

9. Dezember 2013

Französische Soldaten verfolgen muslimische Extremisten in der Zentralafrikanischen Republik. Immer wieder flammen Kämpfe auf. Trotzdem komme die Entwaffung "ziemlich gut" voran, meldet der Generalstab in Paris.

https://p.dw.com/p/1AVfE
Französische Soldaten führen einen mutmaßlischen Rebellenanführer ab (foto: AP)
Bild: picture-alliance/AP

Die Lage in der Zentralafrikanischen Republik bleibt auch nach dem militärischen Eingreifen Frankreichs und der Afrikanischen Union (AU) hochexplosiv. Die französischen Truppen begannen in der Hauptstadt Bangui mit der Entwaffnung muslimischer Milizionäre und trafen dabei wiederholt auf massiven Widerstand. Bei mehreren Gefechten mit dem Rebellenbündnis Seleka wurden zahlreiche islamische Kämpfer getötet.

Nach Angaben des Militärs gelingt es, immer mehr Rebellen gefangenzunehmen und ihre Waffen zu beschlagnahmen. Die Männer, darunter Ex-Seleka-Offiziere, wurden in ein Militärlager gebracht. Die Aktion verlaufe "ziemlich gut", berichtete der Generalstab in Paris. Die Entwaffung werde aber mit Sicherheit "keine einfache Arbeit", kommentierte der französische Außenminister Laurent Fabius. Viele der einstigen, überwiegend muslimischen Seleka-Milizen hätten ihre Uniformen abgelegt und sich unter die Zivilisten gemischt. Einige der früheren Kämpfer zögen marodierend durch das Land und terrorisierten die Bevölkerung.

Französische Soldaten zwischen den Fronten in Bangui (foto: ap)
Französische Soldaten zwischen den Fronten in BanguiBild: picture-alliance/AP

Auch Wochenende war es zu blutiger Gewalt gekommen. Seleka-Kämpfer drangen laut Augenzeugen in den Stadtteil Boy-Rabe ein, eröffneten das Feuer auf die Bevölkerung und ermordeten mindestens drei Zivilisten. Im Gobongo-Viertel bewarfen Bürger ein Seleka-Fahrzeug mit Steinen. Die Rebellen hätten daraufhin drei Menschen erschossen, hieß es. Die Bevölkerung flüchtete in Panik.

Seit einem Putsch der Seleka im vergangenen März versinkt das bitterarme Land im Chaos. Immer wieder kommt es zu Gefechten zwischen muslimischen Gruppierungen und christlichen Anhängern des gestürzten Präsidenten François Bozizé, die sich zu Bürgermilizen zusammengeschlossen haben.

Die Europäische Union richtete eine Luftbrücke für die notleidende Bevölkerung ein. Täglich sollen Hilfsflüge zwischen Douala in Kamerun und Bangui organisiert werden.

SC/wl (dpa, afp, rtre)