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Frankreichs Bonität bröckelt

15. Juni 2012

Die Rating-Agentur Egan-Jones hat die Kreditwürdigkeit Frankreichs herabgestuft. Damit reagiert sie auf die Maßnahmen, die der neuen Präsidenten François Hollande nach seiner Wahl ankündigte.

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Francois Hollande vor Frankreichfahne (Foto: reuters)
Bild: Reuters

Egan-Jones senkte die Bewertung von A- auf BBB+ und das Ende der Fahnenstange ist offenbar noch nicht erreicht – zumindest gibt die Agentur einen negativen Ausblick. Zur Begründung hieß es, die von der neuen Regierung Hollandes vorgelegten Maßnahmen könnten die Finanzkraft des Landes schwächen. Zudem müssten die französischen Banken möglicherweise gestützt werden. Zwar habe Frankreich in den vergangenen 18 Monaten einen Anstieg der Kreditkosten in den meisten Fällen vermeiden können, doch werde sich das angesichts der weiter schwelenden europäischen Schuldenkrise voraussichtlich ändern, teilte die Ratingagentur mit.

Egan-Jones ist eine us-amerikanische Ratingagentur, die sich anders als ihre großen Konkurrenten wie Moody's oder Fitch nicht von Staaten, sondern von Investoren finanzieren lässt. Sie genießt wegen ihrer Unabhängigkeit einen guten Ruf.

Werben auf europäischer Ebene

Der französische Präsident Hollande ist am Donnerstag nach Rom zu einem Treffen mit dem italienischen Ministerpräsidenten Mario Monti gereist, um für seine Lösungsvorschläge in der Schuldenmisere zu werben. Hollande sprach sich erneut für einen europäischen Schuldentilgungsfonds aus und forderte Instrumente, die Wirtschaftswachstum und Finanzstabilität sowie ökonomische Integrität fördern sollen. Monti signalisierte Unterstützung für Wachstumsinitiativen und Eurobonds.

Hollande und Monti wollen weiter Eurobonds

Damit stehen Hollande und auch Monti im offenen Widerspruch zum Kurs der deutschen Bundeskanzlerin Angela Merkel, die eine Vergemeinschaftung von Staatsschulden beispielsweise durch Eurobonds ablehnt und auf die beschlossene Fiskalunion pocht.

fab/gb (rtr,dapd)