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Forschungspartnerschaft mit Afrika

Nina Werkhäuser20. Juni 2014

Seit mehr als 30 Jahren arbeiten Deutschland und Afrika im Bereich Bildung und Forschung zusammen, nun wird diese Kooperation neu ausgerichtet. Davon sollen beide Seiten profitieren.

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Symbolbild Forschungsbeziehungen Deutschland Afrika, Foto: picture alliance, Ton Koene
Bild: picture-alliance/Ton Koene

"Wir gehen von gemeinsamen Forschungsinteressen aus, die die Begegnung der afrikanischen und deutschen Wissenschaftler auf Augenhöhe ermöglichen", sagte Bundesbildungsministerin Johanna Wanka (CDU) am Freitag (20.06.2014) bei der Vorstellung der neuen Afrika-Strategie ihres Ministeriums in Berlin. Dieses ergänzt die "Afrikapolitischen Leitlinien" der Bundesregierung im Bereich Bildung, Forschung und Wissenschaft.

"Wir orientieren uns an dem, was uns etwas bringt und Afrika etwas bringt", sagte Wanka. Dass künftig partnerschaftlich und zum beiderseitigen Nutzen Forschung betrieben werden soll, nannte die Ministerin "einen Paradigmenwechsel". Damit ist der bisherige entwicklungspolitische Ansatz vom Tisch, der mit einer helfenden Haltung einherging. "Die neue Strategie berücksichtigt unsere Prioritäten und beruht auf gegenseitigem Respekt", betonte Martial De-Paul Ikounga, der Kommissar der Afrikanischen Union für Wissenschaft und Forschung. In das Konzept sind die Einschätzungen afrikanischer Bildungspolitiker und Wissenschaftler mit eingeflossen.

Studenten in einem Hörsaal in Johannesburg, Foto: imago/Gallo Images
Afrika: "Kontinent der Chancen" auch in Bildung und ForschungBild: imago/Gallo Images

Investitionen auf beiden Seiten

Zur neuen Strategie gehöre auch, dass die afrikanischen Partner stets einen eigenen Beitrag zu den Projekten leisteten und diese nicht von Deutschland alleine finanziert würden, betonte die Bildungsministerin. In den letzten Jahren hätten viele afrikanische Länder ihre Ausgaben für Bildung und Forschung gesteigert. Gleichzeitig interessierten sich deutsche Forschungsinstitute stärker für Afrika und erhöhten ihre Budgets, womit eine gute Basis für die künftige Zusammenarbeit gelegt sei. Zwischen 2005 und 2013 stiegen die Ausgaben des Bildungsministeriums für Projekte in Afrika von etwa 12 Millionen auf knapp 51 Millionen Euro. Mit 54 Staaten des Kontinents gibt es inzwischen Kooperationen. Insgesamt sollen 76 Millionen Euro in neue Projekte fließen.

Forschungsstandort Afrika

"Wir wollen, dass Wissen in Zukunft stärker in Afrika generiert wird", sagte Wanka. "Afrika braucht eine wissenschaftliche und intellektuelle Elite, die die Entscheidungsträger berät und die Ergebnisse in die Gesellschaft vermittelt." Als ein Beispiel für die Kooperation nannte sie die Förderung begabter Studenten der Mathematikwissenschaften. Bis 2020 sollen mit deutscher Beteiligung in Afrika fünf Institute für Mathematikwissenschaften aufgebaut werden. Ziel sei der Anschluss Afrikas an das Weltniveau in dieser Disziplin.

Bildungsministerin Johanna Wanka, CDU, mit der Afrika-Strategie, Foto: dpa
Bildungsministerin Johanna Wanka, CDUBild: picture-alliance/dpa

Weitere Schwerpunkte der Forschungszusammenarbeit sind die Themen Umwelt, Gesundheit und Ressourcenmanagement. Intensiviert werden soll auch der Austausch zwischen den Wissenschaftlern: Bisher sind Afrika-Aufenthalte deutscher Studenten und Wissenschaftler eher eine Ausnahme. Afrikanische Studenten kommen zwar zahlreich nach Deutschland, kehren nach dem Studium aber häufig nicht in ihre Heimatländer zurück.