1. Zum Inhalt springen
  2. Zur Hauptnavigation springen
  3. Zu weiteren Angeboten der DW springen

Hoffnung auf Hilfsgelder

Anne Allmeling30. Januar 2013

Die Lage der syrischen Flüchtlinge verschlimmert sich von Tag zu Tag. Auf einer Konferenz in Kuwait wollen die Arabische Liga und die Vereinten Nationen Hilfsgelder sammeln. Gefordert sind auch die Europäer.

https://p.dw.com/p/17R2X
Syrische Mutter mit Kind (Foto: AFP/Getty Images)
Syrien Opfer Mutter Kind ArchivBild: Z.Baillie/AFP/Getty Images

Trinkwasser, Decken, ein Zelt für eine ganze Familie - es ist nicht viel, was die Flüchtlinge aus Syrien zum Überleben brauchen. Trotzdem reicht das, was vorhanden ist, nicht aus. In den Flüchtlingslagern in Jordanien und an der syrisch-türkischen Grenze mangelt es an so gut wie allem.

Konferenz in Kuwait

"Wir brauchen Zelte, Decken, Küchenutensilien", sagt Sybella Wilkes vom Flüchtlingshilfswerk der Vereinten Nationen (UNHCR) in Genf im Gespräch mit der Deutschen Welle. Zusammen mit der Arabischen Liga hat das UNHCR für diesen Mittwoch (30.01.2013) zu einer internationalen Geberkonferenz nach Kuwait eingeladen. Dort soll Geld gesammelt werden, um die notleidenden Menschen innerhalb und außerhalb Syriens mit dem Nötigsten versorgen zu können.

Die Kämpfe zwischen Regierungstruppen und Rebellen in Syrien, die seit fast zwei Jahren andauern, haben mittlerweile mehr als zwei Millionen Menschen aus ihren Häusern, Gemeinden oder gar aus dem Land vertrieben. Der kalte Winter in der Region, starker Regen und Schneefall hat die Situation der Syrer in den vergangenen Wochen noch verschärft.

Flüchtlingslager Al-Zaatari (Foto Reuters)
Flüchtlingslager in Jordanien: Leben unter schwierigsten BedingungenBild: Reuters

Millionen Menschen auf der Flucht

Angaben der Vereinten Nationen zufolge halten sich inzwischen 600.000 Flüchtlinge aus Syrien in den Nachbarländern auf, die meisten von ihnen in Jordanien, im Libanon und in der Türkei. Und es werden täglich mehr. "Am Tag fliehen durchschnittlich 2000 bis 3000 Menschen über die Grenze", sagt Wilkes.

Das stellt die regionalen und internationalen Hilfsorganisationen vor gewaltige Herausforderungen. Schließlich brauchen die Flüchtlinge nicht nur materielle und medizinische Hilfe, sondern auch finanzielle Unterstützung – gerade im Libanon, wo die Flüchtlinge nicht in Lagern leben, sondern in der Regel bei Verwandten oder Bekannten Unterschlupf finden. 

Riesiger Bedarf an Hilfsgütern

Hinzu kommt die schwierige Situation der Menschen innerhalb Syriens. "Das, was für die meisten selbstverständlich ist, ist für viele Menschen in Syrien ein Luxus: sauberes Trinkwasser, Lebensmittel, Medikamente", sagt Rima Kamal, Sprecherin für das Internationale Komitee vom Roten Kreuz (IKRK) in Damaskus im Gespräch mit der Deutschen Welle. "Der Bedarf ist riesig."

Kämpfer in Syrien (Foto: DW)
Die andauernden Kämpfe sind ein Hindernis für HelferBild: DW/A. Stahl

Mittlerweile benötigt jeder fünfte Syrer humanitäre Hilfe, wie die Vereinten Nationen berichten. Etwa vier Millionen Menschen müssten mit Lebensmitteln, Medikamenten, Elektrizität oder Wasser versorgt werden, teilte kürzlich das UN-Nothilfebüro OCHA in New York mit. "Die Situation der Vertriebenen innerhalb Syriens ist schlimm", sagt Sybella Wilkes vom UNHCR. "Die mangelnde Sicherheit ist ein riesiges Hindernis für die Hilfsorganisationen. Einen großen Teil der Hilfe, den die Syrer erhalten, bekommen sie von ihren Landsleuten."

Hoffnung auf Geld aus den Golfstaaten

Für die erste Hälfte des Jahres benötigen die Hilfsorganisationen nach eigenen Angaben mehr als 1,5 Milliarden Dollar. Das UNHCR hofft dabei auf finanzielle Unterstützung aus Europa und Nordamerika - aber auch aus anderen Gegenden. "Wir würden uns freuen, neue Geldgeber aus der Golfregion gewinnen zu können", sagt Sybella Wilkes. "Aber unabhängig davon, woher das Geld kommt: Fest steht, dass die Hilfe schnell gebraucht wird."