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Flughafen Nairobi nach dem Großfeuer

7. August 2013

Der verheerende Brand auf dem Flughafen der kenianischen Hauptstadt wird das internationale Drehkreuz noch wochenlang beeinträchtigen. Eine gute Nachricht gab es aber doch.

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Feuer am Internationalen Flughafen
Bild: Reuters

"Es ist niemand ums Leben gekommen", sagte ein Sprecher von Präsident Uhuru Kenyatta, nachdem die Feuerwehr den Brand unter Kontrolle hatte. Nach Angaben der Fluggesellschaft Kenya Airways wurden ein Flughafenmitarbeiter und ein Passagier mit Rauchgasvergiftung ins Krankenhaus gebracht. Angesichts des riesigen Ausmaßes des Feuers mutet diese Bilanz für viele Beobachter wie ein Wunder an.

Feuer verwüstet Flughafen von Nairobi

Die Löscharbeiten am nach Präsident Kenyattas Vater Jomo benannten internationalen Flughafen von Nairobi gestalteten sich schwierig. Vor allem der Wassermangel stellte die Feuerwehr vor große Probleme. Außerdem stürzten Teile des Daches ein. Augenzeugen sprachen von "chaotischen Zuständen."

Schwerer Schlag für Tourismusbranche

"Zunächst gab es nur ein bisschen Rauch, aber nach zehn Minuten brannte alles", beschrieb ein Flughafenangestellter die Situation. Das Feuer brach am Morgen aus bislang ungeklärter Ursache aus. Innerhalb kürzester Zeit stand ein großer Teil des Flughafens in Flammen. Das Terminal für internationale Ankünfte ist nahezu völlig zerstört.

Internationale Flüge werden nach Mombasa, die zweitgrößte Stadt Kenias, umgeleitet. Besonders für die Tourismusbranche ist das Unglück ein schwerer Schlag. Mit sechs Millionen Passagieren pro Jahr ist Nairobi ein wichtiger Zwischenstopp für Touristen, die in Kenia oder anderen ostafrikanischen Ländern auf Safari gehen oder Urlaub am Indischen Ozean machen wollen. Pro Tag starten und landen rund 250 Flüge in auf dem Jomo-Kenyatta-Flughafen.

Feuer auf dem Flughafen "Jomo Kenyatta International Airport" (Foto: picture-alliance/AP)
Flugpassagiere müssen mit wochenlangen Beeinträchtigungen rechnenBild: picture-alliance/AP

Präsident Kenyatta "bestürzt"

Am Nachmittag besuchte Kenias Präsident Uhuru Kenyatta die Unglücksstelle. Über das Ausmaß der Schäden zeigte sich das Staatsoberhaupt "bestürzt". Er kündigte an, die Regierung werde ein Komitee gründen, das für eine schnelle Wiedereröffnung des Flughafens sorgen soll.

Bereits am Mittwochnachmittag konnten erste Fracht- und Inlandsflüge wieder abgefertigt werden, weil die Start- und Landebahn nicht beschädigt worden war. Einige internationale Verbindungen könnten offiziellen Angaben zufolge schon am Donnerstag wieder bedient werden. Zunächst müssten Vorbereitungen dafür getroffen werden, Passkontrollen und Gepäckabfertigung ins Terminal für Inlandsflüge zu verlegen.

Erinnerungen an 1998

Über die Unglücksursache ist noch nichts bekannt. Ein Polizeisprecher rief die Bevölkerung dazu auf, Ruhe zu bewahren, die Untersuchungen liefen bereits.

Zuvor waren Erinnerungen an zwei Attentate der Terrororganisation Al-Kaida vor genau 15 Jahren aufgekommen: Am 7. August 1998 waren bei Anschlägen auf die US-Botschaften in Nairobi und im tansanischen Daressalam 220 Menschen getötet worden.

Der Leiter der Anti-Terror-Einheit der Polizei, Boniface Mwaniki, sagte der Nachrichtenagentur Reuters jedoch, derzeit gebe es keine Hinweise auf einen terroristischen Hintergrund.

mak/haz (dpa, afp, rtr)