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Flucht vor dem Feuer über das Meer

5. Januar 2013

Weite Teile Südaustraliens und die Insel Tasmanien stöhnen unter Rekordtemperaturen von mehr als 40 Grad. Tausende Menschen wurden von Buschbränden eingekesselt.

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Brände bis an den Strand südlich von Hobart (Foto: reuters)
Bild: Reuters

Auf Tasmanien mussten hunderte Einwohner und Touristen über das Meer vor Waldbränden fliehen. Besonders betroffen sind die Ortschaft Dunalley etwa 60 Kilometer südlich der Inselhauptstadt Hobart und weitere nahe gelegene Fischerorte. Mindestens 100 Häuser brannten nieder. Rund 1000 Menschen wurden mit Schiffen nach Hobart gebracht. Tausende weitere, darunter 700 Touristen in Port Arthur, seien immer noch eingekesselt. In einigen Orten haben die Flammenwände sämtliche Fluchtwege über Land abgeschnitten.

"Der Himmel war scharlachrot", sagte ein Bewohner der Region, der sich auf einem Boot vor den Flammen in Sicherheit gebracht hatte, zu Reportern. "Es brannte direkt bis an die Wasserlinie. Es war unglaublich."

Buschbrände in Australien außer Kontrolle

Temperaturspitze bei über 48 Grad Celsius

Angefacht durch brütende Hitze, Trockenheit und starken Wind wüten auch in anderen Teilen Südaustraliens zahlreiche Busch- und Waldbrände. Betroffen sind die Bundesstaaten Victoria, New South Wales, South Australia und Queensland. Die Temperaturen lagen vielerorts so hoch wie noch nie seit Beginn der Wetteraufzeichnungen vor 120 Jahren. In Hobart auf Tasmanien kletterte die Temperatur auf den Rekordwert von 41,8 Grad. In Eucla im australischen Binnenland wurden diese Woche bereits 48,2 Grad gemessen - so viel wie nie zuvor in der Region. Perth an der Ostküste war so heiß wie seit 80 Jahren nicht. In Wudinna in Südaustralien wurden 47 Grad gemessen, in Melbourne 41 und in Adelaide 44.

Feuerwehr warnt vor einer voreiligen Entspannung

"Passt auf euch auf und bringt euch in Sicherheit", twitterte Premierministerin Julia Gillard an die Bevölkerung. Die Feuerwehr rief die Bewohner in den betroffenen Gebieten auf, ihre Notfallpläne zu befolgen und in den vielerorts eingerichteten Feuerschutzbunkern Zuflucht zu suchen. Ein Feuerwehrsprecher wurde vom australischen Fernsehsender ABC mit den Worten zitiert, dass im Tagesverlauf erwartete Wetteränderungen den Kampf gegen die Flammen erleichtern dürften. Allerdings gebe es keinen Grund zur Entwarnung. Wegen der hohen Temperaturen und teils heftiger Winde sei die Gefahr von Buschbränden landesweit weiterhin enorm, warnten die Behörden.

Buschbrände sind während des australischen Sommers keine Seltenheit. Im Februar 2009 kamen bei Bränden im Bundesstaat Victoria 173 Menschen ums Leben, mehr als 2.000 Häuser wurden zerstört.

qu/sti (dpa, afp, dapd)