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Flieger aus Myanmar wirft Bombe über China ab

14. März 2015

Ein Flugzeug aus Myanmar hat nach Angaben Pekings eine Bombe über chinesischem Gebiet abgeworfen. Dabei sollen vier Chinesen getötet worden sein. Die Regierung des Landes ist wohl aber nicht verantwortlich.

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Myanmar Soldat an der Grenze zu China Kokang Minderheit (Foto: AFP, getty Images)
Myanmarischer Soldat an der Grenze zu China (Archivbild)Bild: Khin Maung Win/AFP/Getty Images

Die Bombe explodierte nach chinesischer Darstellung in einem Zuckerrohrfeld in der Nähe der Stadt Lincang nahe der Grenze zu Myanmar, ehemals Birma genannt. Bei den Getöteten soll es sich um chinesische Arbeiter handeln. Staatlichen Medien zufolge wurden auch neun Menschen verletzt.

China schickt Kampfjets

Die chinesische Luftwaffe schickte nach Angaben des Verteidigungsministeriums als Reaktion Flugzeuge in die südwestlichen Provinz Yunnan, um die Grenze zu überwachen. Außerdem wurde der myanmarische Botschafter ins Außenministerium in Peking einbestellt. Dabei habe Vize-Außenminister Liu Zhenmin eine "gründliche Untersuchung" gefordert. Zudem müsse Myanmar dafür sorgen, dass sich derartige Zwischenfälle nicht wiederholten.

Nach Darstellung Myanmars sind die Streitkräfte des Landes nicht für den Zwischenfall verantwortlich. Aufständische in der Region könnten auf chinesisches Gebiet gefeuert haben.

Kämpfe gegen Aufständische im Grenzgebiet

Seit Anfang Februar geht die Armee Myanmars in der an China grenzenden Provinz Shan gegen Rebellen einer ethnischen Minderheit vor.

14.03.2015 DW online Karte Myanmar Shan China Lincang Yunnan

Die Region hat dort den Notstand ausgerufen. Laut der staatlichen Nachrichtenagentur Xinhua sind bereits mehr als 30.000 Menschen aus Myanmar ins chinesische Yunnan geflohen - Peking sieht dies mit Beunruhigung. Vor wenigen Tagen war in Yunnan laut der chinesischen Regierung bereits ein Haus durch versehentlichen Beschuss aus dem angrenzenden Myanmar beschädigt worden.

Bei der Rebellengruppe handelt es sich um die MNDAA, die aus Überresten der Kommunistischen Partei Birmas gebildet wurde. Diese kämpfte bis 1989 mit chinesischer Hilfe gegen die Regierung. Myanmar hat China jüngst vorgeworfen, dass unter den Rebellen auch Söldner aus der Volksrepublik kämpfen. Die "Terrorangriffe" von chinesischem Gebiet aus müssten unterbunden werden, ließ die myanmarische Regierung verlauten.

chr/sti (rtr, afp)