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Finanzpartner

Monika Lohmüller12. November 2012

Die Akf-Bank ist ein Institut speziell für mittelständische Unternehmen. Sie finanziert Firmenwagen, Agrar- sowie Industriemaschinen und versteht sich als Ergänzung zur Hausbank.

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AKF-Bank in Wuppertal (Foto: AKF Bank)
Bild: AKF Bank

Angefangen hat alles mit der Finanzierung von Staubsaugern der Firma Vorwerk. Das war im Jahr 1968, als neue, moderne Haushaltsgeräte für private Kunden noch eine große Anschaffung waren. Denn die Akf-Bank ist eine Tochter des familiengeführten Wuppertaler Unternehmens Vorwerk, das bis heute das Haustür-Geschäft mit Raumpflegeprodukten und Küchengeräten als wichtigsten Vertriebsweg nutzt.

Das Kreditgeschäft für Vorwerk zählt immer noch zum Geschäftsfeld der Bank, zu dem mittlerweile aber auch die Finanzierung von Firmenfahrzeugen, Industrie- und Agrarmaschinen speziell für mittelständische Unternehmer gehört: "Wir finanzieren seit einigen Jahren Industriemaschinen und sind mittlerweile auch im Agrargeschäft tätig, ein für uns neues Segment," sagt Martin Mudersbach, der Geschäftsführer der Bank: "Im Grunde genommen verstehen wir uns als klassische Ergänzung zur Hausbank."

Historisches Werbefoto für Vorwerk-Staubsauger (Foto: Vorwerk)
Mit der Finanzierung von Vorwerk-Produkten hat alles angefangenBild: Vorwerk

Von Agrarmaschinen bis Fahrzeugflotten

Als Spezialfinanzierer begleite das Institut die längerfristigen Investitionen eines Unternehmens, sagt Mudersbach. Das bedeutet: Die Akf finanziert beispielsweise landwirtschaftliche Maschinen oder auch ganze Fahrzeugflotten. Bei den Flotten übernimmt das Tochterunternehmen Akf Servicelease auch die Organisation.

Das Institut ist mit zahlreichen Niederlassungen bundesweit zu finden. Und im europäischen Ausland: "In Spanien und Polen sind wir mit Leasing- und Finanzprodukten vertreten, jeweils in den Hauptstädten Madrid und Warschau", sagt Mudersbach. Ganz neu sei die Niederlassung in der italienischen Stadt Mailand: "Dort wird aber ausschließlich Absatzfinanzierung für den Vorwerk-Konzern betrieben."

Porträt von Akf-Geschäftsführer Martin Mudersbach
Akf-Geschäftsführer Martin MudersbachBild: AKF Bank

Das Bankgeschäft sei ein Geschäft "aus dem Mittelstand für den Mittelstand", so formuliert es Martin Mudersbach. Aber inzwischen seien auch Privatkunden hinzugekommen, die beispielsweise über die Akf-Bank ihre Produkte finanzieren.

Konsequenzen aus der Finanzkrise

Auch die Akf hat die Finanz- und Bankenkrise zu spüren bekommen. Aber sie hat sie als private, kleinere Bank besser überstanden als die meisten anderen Geldinstitute. Die Unternehmen benötigten in der Krise weniger Kredite, weil die Nachfrage nach Investitionsgütern zurückgegangen war. Auch hat es kurzeitig Probleme mit der Refinanzierung gegeben. Der Handel zwischen den Banken - der Interbanken-Handel - stockte und es kam zeitweise zur sogenannten Kreditklemme.

Die Schwierigkeiten in der Krise haben bei der Akf-Bank zu einem Umdenken geführt. Das Institut hat sich bei der Refinanzierung breiter aufgestellt: "Für uns hat das die Konsequenz gehabt, dass wir uns sehr rasch überlegt haben, wie können wir uns in der Refinanzierung unabhängiger machen vom labilen Interbankenmarkt", so Mudersbach.

Das habe dazu geführt, dass die Akf mit dem Einlagengeschäft begonnen habe und seitdem auch eine Bank für Privatkunden ist: "Anfang 2011 sind wir mit den Produkten Tagesgeld und Festgeld für private Kunden als Online-Bank aufgetreten." Die derzeitigen Kundeneinlagen von 488 Millionen Euro, so Mudersbach, machten mittlerweile ein Drittel der Bilanzsumme aus.

Back to basics

Wenn es um die Bankenregulierung geht, so ist auch die Akf betroffen, obwohl sie nicht wie die größeren Geldhäuser an hoch riskanten Geschäften beteiligt war. Was hält der Chef der Akf von den staatlichen Vorhaben? Im Gespräch ist schließlich eine zentrale europäische Bankenaufsicht. Um die Risiken für Sparer einzudämmen, wird bei der EU in Brüssel auch darüber nachgedacht, Institute aufzuspalten. Martin Mudersbach ist skeptisch: "Das trifft natürlich vielfach Banken, die weder die Krise verursacht haben noch Geschäftsmodelle gefahren sind, die überhaupt zu einem Risiko hätten kommen können." Dazu zählt er die Volksbanken und Sparkassen: "Dazu zähle ich aber auch kleinere private Institute wie unser Haus."

Eine weitere Konsequenz aus der Krise muss nach Ansicht von Mudersbach sein, dass die Banken wieder ihren originären, ihren ursprünglichen Aufgaben nachkommen. Und dazu gehören: Durchschaubare Geldanlagen anzubieten und Unternehmen mit Darlehen zu versorgen: "Denn nichts anderes ist ja eigentlich die Aufgabe des Bankensektors, Gelder entgegenzunehmen von den Sparern und sie unter Transfer von Risiko weiterzugeben an Unternehmen, die längerfristig investieren." Das sei die klassische Aufgabe der Banken.