Filmpremiere in Berlin: Frischluft aus Polen für DDR-Opposition | Veranstaltungen | DW | 04.11.2014
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Veranstaltungen

Filmpremiere in Berlin: Frischluft aus Polen für DDR-Opposition

25 Jahre nach dem Mauerfall haben DW und Telewizja Polska (TVP) in Berlin eine Koproduktion vorgestellt: Der Film „Lernt Polnisch“ gibt Einblick in ein Kapitel deutsch-polnischer Solidaritätsbewegung.

Roland Jahn, Bundesbeauftragter für die Stasi-Unterlagen der ehemaligen DDR, mit Bogdan Borusewicz, Präsident des Senats der Republik Polen und Mitbürger der Solidarnosc

Roland Jahn, Leiter der Stasi-Unterlagenbehörde (l.), mit dem polnischen Senatspräsidenten Bogdan Borusewicz

In den 1980er-Jahren solidarisierte sich eine kleine Gruppe von DDR-Oppositionellen mit der polnischen Gewerkschaftsbewegung. „Solidarnosc war wie Frischluft, jeder wollte sie einatmen“, erzählt Wladyslaw Frasyniuk, damals Busfahrer, in dem Film. „Lernt Polnisch“ war einer von zahlreichen Aufrufen, die Anfang der 1980er-Jahre in der DDR als Grußkarte auftauchten. Der Mut der Gewerkschafter im Nachbarland Polen hatte DDR-Oppositionellen Hoffnung auf Reformen im eigenen Land gemacht.

Doch dieser Traum endet im Dezember 1981, als die Regierung in Warschau das Kriegsrecht ausrief, führende Gewerkschafter in Haft nahm und die Solidarnosc verbot. DDR-Oppositionelle protestierten gegen die Verhängung des Kriegsrechts und dagegen, dass DDR-Medien diese Nachrichten unterdrückten.

„Der Geist von Solidarnosc in der DDR“

Solidaritätsaktionen wie diese blieben im Westen weitgehend ungehört. Auch der Hungerstreik für die Solidarnosc, in den rund 300 Häftlinge im Cottbuser Stasi-Gefängnis traten – unter ihnen Roland Jahn, heute Leiter der Stasi-Unterlagenbehörde. Er war 1982 verhaftet worden, weil er die polnische Nationalfahne mit der Aufschrift „Solidarität mit dem polnischen Volk“ an seinem Fahrrad befestigt hatte.

Bei der Filmvorstellung vor rund 100 Gästen im Museum Checkpoint Charly in Berlin sagte Jahn, das Gefängnis sei für ihn durch die Aktionen der Häftlinge damals auch ein „Zentrum für Menschenrechte“ gewesen. An den polnischen Senatspräsidenten und Solidarnosc-Mitbegründer Bogdan Borusewicz gerichtet, ergänzte Jahn: „Der Geist von Solidarnosc ist auf den Straßen in der DDR mitgelaufen. Ihr habt uns die Kraft für die friedliche Revolution gegeben.“ Borusewicz seinerseits attestierte den Aktionen der DDR-Oppositionellen „einen hohen moralischen Wert“.

Eurokultura - das neue gemeinsame Projekt: Peter Limbourg und Juliusz Braun

Eurokultura - das neue gemeinsame Projekt: Peter Limbourg und Juliusz Braun

„Euronachbarn“ und „Eurokultura“

DW-Intendant Peter Limbourg betonte, die DW setze bei der Zusammenarbeit auf Projekte, „bei denen es um die deutsch-polnische Nachbarschaft, um Europa und um den Wert der Freiheit und der Demokratie geht“. DW und TVP kooperieren seit 15 Jahren, unter anderem produzieren sie gemeinsam das wöchentliche TV-Magazin „Euronachbarn“. Am Rande der Filmpräsentation unterzeichneten Limbourg und sein Amtskollege von TVP, Juliusz Braun, eine Vereinbarung zum Ausbau der Zusammenarbeit. Ein neues Projekt ist das Kulturmagazin „Eurokultura“.

Die Autorinnen Rosalia Romaniec und Magdalena Gwozdz

Die Autorinnen Rosalia Romaniec und Magdalena Gwózdz

Der 45-minütige Film „Lernt Polnisch“ von Rosalia Romaniec (DW) und Magdalena Gwózdz (TVP) erzählt von den Anfängen des Widerstands einer fast vergessenen Bewegung. Er dokumentiert in eindrücklichen Bildern die Aufbruchsstimmung, die Folgen des sogenannten „Karnevals der Solidarnosc“ und die Courage der DDR-Bürger, die für ihre Ideale ins Gefängnis gingen.

Die DW sendet die Dokumentation auf Deutsch, Englisch und Spanisch ab Mittwoch, 5. November. TVP strahlt die polnische Fassung am 15. Dezember aus.

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