Fidschi: Training am anderen Ende der Welt | Asien | DW | 06.01.2014
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Asien

Fidschi: Training am anderen Ende der Welt

Überflutungen und Bodenerosion - die pazifischen Inselstaaten sind besonders vom Klimawandel bedroht. Ein Workshop der DW Akademie trainierte Journalisten darin, multimedial über die Folgen zu informieren.

Für Touristen gelten die Inseln im Pazifik als Urlaubsparadies. Für Einheimische hingegen stehen die Inselstaaten angesichts des Klimawandels vor großen Herausforderungen: Einige der Inseln liegen so niedrig, dass sie bei steigendem Meeresspiegel von der Landkarte verschwinden werden. Schon jetzt versalzen an vielen Orten die Trinkwasserquellen. Da die Intensität von Taifunen im Pazifik zunimmt, kämpfen die Menschen immer öfter mit Umweltkatastrophen. Zudem sterben vielerorts Korallenriffe ab, wodurch Fischfang und Tourismus als Haupteinnahmequellen wegbrechen.

Wie lässt sich über die Auswirkungen des Klimawandels berichten? Hierzu organisierte die DW Akademie einen Multimedia-Workshop für 13 Journalisten aus acht pazifischen Inselstaaten. Finanziert wurde dieser Workshop vom Auswärtigen Amt. Für die lokalen Journalisten sei es sehr schwierig, anschaulich über komplexe Themen zu berichten, so Kalpana Prasad vom Informationsministerium in Fidschi. Berufliche Fortbildung sei notwendig, werde aber kaum angeboten. "Daher ist dieser Workshop sehr wichtig für uns, insbesondere die multimediale Komponente. Auch hier im Pazifik werden wir westlicher und moderner. Viele Leute haben keine Zeit mehr, Zeitungen zu lesen oder Radio zu hören. Wir sind immer in Bewegung, und viele nutzen Smartphones und Tablet-PCs."

Wie wirkt sich der Klimawandel auf das Meer und den Fischfang aus?

Seit Menschengedenken sind die Bewohner der pazifischen Inseln auf das Meer und seine Ressourcen angewiesen. Wissenschaftliche Studien zeigen, dass eine Erderwärmung die Fischbestände drastisch reduzieren wird. Wie solche Veränderungen die Menschen der Region direkt betreffen, das recherchierten die Teilnehmer während des zehntägigen Workshops. Ihre multimedialen Beiträge publizierten sie auf einem Trainingsblog.

Die Kursteilnehmer sprachen beispielsweise mit Abdul Shaheem, einem Fischer aus Nadi / Fidschi. "Ich habe vor 15 Jahren mit dem Fischen angefangen", sagte Shaheem in einem Interview, "aber seit fünf Jahren müssen wir immer weiter aufs Meer hinaus fahren, um noch etwas zu fangen. Wir brauchen jetzt das Dreifache an Treibstoff im Vergleich zu früher."

Für Fischer wie Abdul Shaheem wird es schwieriger, durch den Verkauf von Fischen noch Gewinn zu machen. Das bestätigte auch Teikori Kabunare, ein Fischer aus Kiribati: "Es ist sehr traurig. Die meisten unserer Korallen sind abgestorben und ausgebleicht. Die Fische, die in den Riffen lebten, sind fast alle weg. Es ist sehr schwer für uns, hier noch etwas zu fangen."

"Interviewpartner wie diese geben dem abstrakten Thema Klimawandel ein Gesicht", sagte Thorsten Karg, Projektmanager der DW Akademie. Er war bestürzt zu sehen, wie sehr die Menschen dieser Weltregion von einem Phänomen betroffen sind, das in Europa eher akademisch diskutiert wird. "Deshalb ist es wichtig, dass die Geschichten, die unsere Workshopteilnehmer im Internet veröffentlicht haben, überall auf der Welt gelesen werden können. Sie helfen den Menschen im Pazifik, den Klimawandel zu begreifen und zu bewältigen. Und sie helfen den Bewohnern der Nordhalbkugel, die Sorgen und Nöte der Menschen der pazifischen Inselstaaten zu verstehen", so Karg.

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  • Datum 06.01.2014
  • Autorin/Autor Nadine Wojcik
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  • Permalink https://p.dw.com/p/1Almy
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