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Fed vertraut auf erstarkte Wirtschaft

30. Juli 2014

Die Zahlen deuten auf ein solides Wirtschaftswachstum hin, die US-Notenbank Fed drosselt ihr Hilfsprogramm weiter. An ihrem niedrigen Leitzins hält sie fest.

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USA, Washington, Eccles Building
Bild: DW/A. Passenheim

Stück für Stück zieht sich die US-Notenbank Federal Reserve (Fed) aus ihrem Hilfsprogramm für die Wirtschaft zurück: Zum sechsten Mal in diesem Jahr drosselt sie den Aufkauf von Staatsanleihen und Hypothekenpapieren um 10 Milliarden Dollar pro Monat, wie die Fed in Washington mitteilte. Damit sinken die Ankäufe von ursprünglich 85 auf künftig 25 Milliarden Dollar monatlich. Der Leitzins bleibt unverändert zwischen null und 0,25 Prozent.

Über mehrere Programme zum Anleihenkauf pumpte die Fed seit Mitte 2008 im Kampf gegen die Folgen der Finanzkrise mehr als drei Billionen Dollar in den Wirtschaftskreislauf. Ziel war die Verbilligung der Kredite für Unternehmen und Privatleute. Im Oktober soll das Programm voraussichtlich auslaufen und die Wirtschaft wieder auf eigenen Beinen stehen. Aber auch danach sollen die niedrigen Zinsen noch "geraume Zeit" die Wirtschaft ankurbeln, wie die Fed bekräftigte.

Wirtschaft zieht an

Die Wirtschaft in den USA ist in den vergangenen Monaten so schnell gewachsen wie seit Sommer 2013 nicht mehr: Von April bis Juni legte sie auf das Jahr hochgerechnet um vier Prozent zu, wie das Handelsministerium mitteilte. Präsident Barack Obama gab sich in einer ersten Reaktion hochzufrieden. "Unsere Wirtschaft wächst mit größter Stärke."

Insbesondere die Verbraucher schoben mit ihrer Kauflust die Konjunktur an. Der Konsum, der mehr als zwei Drittel zum Bruttoinlandsprodukt beisteuert, legte um 2,5 Prozent zu. Besonders nachgefragt waren langlebige Güter, zu denen etwa Möbel, Fernsehapparate und Autos zählen. Im ersten Quartal war das Plus nicht einmal halb so kräftig ausgefallen. Grund dafür war der ungewohnte harte Winter, der die Wirtschaft zu Jahresbeginn um 2,1 Prozent hatte schrumpfen lassen. Insgesamt steuern die USA in diesem Jahr auf eine Wachstumsrate jenseits der Zwei-Prozent-Marke zu. Zum Vergleich: Für Deutschland wird eine Steigerung von 1,8 Prozent vorhergesagt.

Sorgen bereitet der Fed noch immer der Arbeitsmarkt. Die Arbeitslosenquote sei zuletzt zwar gefallen, doch seien die Ressourcen auf dem Jobmarkt bei weitem noch nicht ausgeschöpft. Im Juni haben die US-Firmen rund 218.000 Stellen geschaffen, teilte der private Arbeitsvermittler ADP zu seiner monatlichen Umfrage mit. Einer Faustregel zufolge müssen Monat für Monat rund eine Viertel Million Stellen geschaffen werden, damit der Arbeitsmarkt richtig in Schwung kommt. In den vergangenen fünf Monaten lag die Zahl stets über der Marke von 200.000.


hmf/qu (dpa, rtr)