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EZB öffnet ab Montag Schleusen für Geldflut

5. März 2015

Die Europäische Zentralbank tastet ihren Leitzins wie erwartet nicht an. Zudem will sie ab dem 9. März Staatsanleihen im großen Stil aufkaufen. Für 2015 erwartet die EZB dennoch stagnierende Preise.

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Deutschland EZB dreht vorerst nicht weiter an der Zinsschraube Bagger
Bild: dapd

Die Europäische Zentralbank (EZB) legt im Kampf gegen sinkende Preise vorerst nicht nochmals nach. Der EZB-Rat beschloss bei seiner auswärtigen Sitzung am Donnerstag in Zyperns Hauptstadt Nikosia, den Leitzins im Euroraum auf dem Rekordtief von 0,05 Prozent zu belassen, wie die Notenbank in Frankfurt mitteilte. Im Februar lag die jährliche Inflationsrate bei minus 0,3 Prozent nach minus 0,6 Prozent im Januar. Damit bleibt die Rate immer noch weit vom Zielwert der Notenbank entfernt. Der läge nämlich "nahe, aber unter 2 Prozent".

Um das Risiko einer Deflation abzuwenden, wird die EZB am kommenden Montag wieder handeln. Die EZB werde am 9. März mit dem Ankauf von Staatsanleihen auf dem Sekundärmarkt beginnen, sagte EZB-Präsident Mario Draghi nach der EZB-Ratssitzung. Schon die Ankündigung des Programms habe eine "gewisse Zahl positiver Effekte" gehabt, sagte Draghi. Ende Januar hatte er angekündigt, dass die EZB von März 2015 bis September 2016 jeden Monat Staatsanleihen und andere Wertpapiere im Wert von 60 Milliarden Euro kaufen werde. Insgesamt will die EZB auf diese Weise 1,14 Billionen Euro in die Märkte pumpen.

Mehr Wachstum erwartet

Die Zentralbank hob ihre Prognose für das Wachstum des Bruttoinlandprodukts der Eurozone in diesem Jahr von 1,0 auf 1,5 Prozent an. Für 2016 werden 1,9 (bisher 1,5) erwartet. 2017 sollen es dann sogar 2,1 Prozent sein. "Die Erholung gewinnt an Breite und Stärke", sagte Draghi in Nikosia. Niedrigere Benzinpreise entlasteten derzeit die Verbraucher um viele Milliarden. Wegen der lockeren Geldpolitik der EZB hat zudem der Euro merklich abgewertet, was Waren aus den Euro-Staaten anderswo preislich attraktiver macht und die Exporte ankurbelt.

Gleichzeitig senkte die EZB ihre Inflationsprognose für das laufende Jahr. Die Preise werden demnach stagnieren. Noch im Dezember war eine Teuerung von durchschnittlich 0,7 Prozent erwartet worden. Für 2016 rechnen die EZB-Experten mit einer durchschnittlichen Inflationsrate von 1,5 (bisher 1,3) Prozent.

zdh/iw (dpa, rtr)