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EZB: Keine Deflation in Sicht

15. Mai 2014

Trotz der anhaltend niedrigen Teuerung: In der Eurozone droht in den nächsten Jahren kein massiver Preisverfall - zu diesem Schluss kommt eine Umfrage der Europäischen Zentralbank (EZB).

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Euro-Symbol vor der Europäischen Zentralbank Frankfurt am Main (Foto: AFP)
Bild: Odd Andersen/AFP/Getty Images

Wie aus der vierteljährlichen Umfrage der Notenbank unter den Beobachtern ihrer Geldpolitik hervorgeht, rechnen die Experten mittelfristig wieder mit fast stabilen Preisen. Demnach soll sich 2016 die Inflationsrate mit 1,5 Prozent wieder dem von der EZB angestrebten Wert von knapp zwei Prozent annähern.

Bis 2018 soll sich die Teuerungsrate mit 1,8 Prozent sogar noch stärker auf die Marke für Preisstabilität zubewegen. In diesen und auch im nächsten Jahr dürfte der Preisauftrieb jedoch weit niedriger ausfallen, als der EZB lieb sein kann: Die Beobachter rechnen für 2014 mit einem Wert von 0,9 Prozent. Im Februar hatten sie noch ein Plus von 1,1 Prozent veranschlagt. Nächstes Jahr dürfte die Teuerung den Schätzungen zufolge dann auf 1,3 Prozent steigen.

Im April blieb die Inflation in der Eurozone trotz eines leichten Anstiegs niedrig. Die Verbraucherpreise zogen um 0,7 Prozent zum Vorjahresmonat an, wie die Statistikbehörde Eurostat mitteilte. Im März waren es sogar nur 0,5 Prozent. Die billigere Energie drückt auf das Preisniveau, auch einige Nahrungsmittel wie Gemüse waren günstiger zu haben. In Staaten wie Griechenland, Zypern, Portugal und der Slowakei fallen die Preise sogar.

Geldpolitische Lockerung

Die EZB hatte ihren Leitzins vergangene Woche zwar bei 0,25 Prozent belassen. EZB-Chef Mario Draghi hatte jedoch für Juni eine weitere geldpolitische Lockerung angekündigt. Zuvor will die Notenbank die Prognosen ihrer eigenen Ökonomen zu Teuerung, Wirtschaftswachstum und Beschäftigung analysieren, die bis zum nächsten Treffen des EZB-Rats am 5. Juni vorliegen.

Nach Medienberichten bereiten die Notenbanker bis dahin ein Maßnahmenpaket vor. Danach sollen unter anderem erstmals Strafzinsen für Banken erhoben werden, die Geld bei der EZB parken, anstatt es an Firmen und Haushalte zu verleihen.

Die EZB befragt vierteljährlich professionelle Beobachter ihrer Geldpolitik. So will die Notenbank ihre Sicht mit der Einschätzung der Akteure am Finanzmarkt abgleichen.

ul/bea (rtr, dpa)