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Export knackt die Billion-Schallmauer

26. November 2012

In der Nacht zum Dienstag soll es geschehen: Die deutschen Ausfuhren werden die Billion-Euro-Marke durchbrechen. Auch 2013 sind neue Rekordwerte greifbar, so der Aussenhandelsverband in Berlin.

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Neuwagen auf einem Binnenschiff (Foto: picture alliance/dpa)
Bild: picture alliance/dpa

Nach Einschätzung des Bundesverbandes Großhandel, Außenhandel, Dienstleistungen - kurz BGA - wird der Warenexport in diesem Jahr noch einmal um vier Prozent zulegen und auf 1103 Milliarden Euro steigen. Zusammen mit den Importen werde der Handel in diesem Jahr sogar erstmals über zwei Billionen Euro liegen, teilte der Verband in Berlin mit. Auch im nächsten Jahr sieht es sehr positiv aus. 2013 rechnet der BGA mit einem Wachstum der Exporte um fünf Prozent auf 1158 Milliarden Euro. Die Importe würden um 5,5 Prozent auf 980 Milliarden Euro ansteigen.

Vom kräftigen Wachstum im Asien- und Amerika-Geschäft profitieren laut BGA die Zulieferer in den europäischen Nachbarländern, beispielsweise Spanien, Italien und Frankreich. "Ohne die Wachstumslokomotive Deutschland wären diese Länder längst in der Depression versunken", sagte der Präsident des Verbandes, Anton Börner, in Berlin. Nach jüngsten Daten des Statistischen Bundesamtes in Wiesbaden verlieren die Euro-Länder für die deutschen Exporteure rapide an Bedeutung. Ihr Anteil am Auslandsumsatz der Unternehmen fiel in den ersten neun Monaten 2012 auf den niedrigsten Stand seit der Wiedervereinigung.

Export und Konsum: Es geht aufwärts

Schuldenkrise birgt Risiken

Nach Angaben des Außenhandelsexperten des Deutschen Industrie- und Handelskammertages (DIHK), Ilja Nothnagel, sinkt der Anteil der Euro-Länder an den deutschen Warenexporten kontinuierlich: "Beschleunigt wird dieser Trend durch die Schuldenkrise." So fielen die Ausfuhren nach Italien in den ersten neun Monaten um mehr als zehn Prozent, die nach Spanien um rund elf Prozent.

Und so liegt auch trotz der guten Aussichten ein Schatten auf dem Export. Die anhaltende Verunsicherung durch die Schuldenkrise, Euroländer, die bereits tief in der Rezession stecken und eine zuletzt schwächelnde Auslandsnachfrage trüben die Stimmung. Doch, so BGA-Präsident Börner, der Verband bleibe optimistisch. Die Wirtschaft in Deutschland stehe auf gesunden Füßen und die Weltwirtschaft werde wieder etwas Fahrt aufnehmen. Voraussetzung dafür sei aber, dass es keine neuen Verwerfungen an den Finanzmärkten gebe. "Europa, die USA und China haben eine Menge Hausaufgaben zu erledigen", so der BGA-Präsident.

Lo/hp (BGA, rtrd)