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Expo 2015 von Krawallen überschattet

1. Mai 2015

In Mailand ist die Weltausstellung offiziell eröffnet worden. Wie befürchtet kam es schon kurz darauf zu gewalttätigen Demonstrationen. Die Polizei setzte Wasserwerfer ein.

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Demonstranten und Polizisten liefern sich gewaltsame Auseinandersetzungen (Foto: dpa)
Bild: Picture-Alliance/dpa/Massimo Percossi

Wenige Stunden nach Eröffnung der Weltausstellung Expo sind in Mailand Expo-Gegner und die Polizei gewaltsam aufeinandergetroffen. Bei einer Demonstration in der Innenstadt warfen Teilnehmer mit Gegenständen und Feuerwerkskörpern, wie die Nachrichtenagentur Ansa berichet. Die Polizei setzte Wasserwerfer ein.

Die Expo war am Mittag von Italiens Regierungschef Matteo Renzi offiziell eröffnet worden. Bereits am Vormittag und am Donnerstag hatte es Proteste gegeben. Viele der Expo-Gegner kritisieren die hohen Kosten der Ausstellung sowie die Beteiligung großer Lebensmittelkonzerne. Am Morgen strömten die ersten Besucher auf das Gelände, um die rund 80 Pavillons zu erkunden. Deutschland präsentiert sich mit einem der größten Pavillons, für den die Bundesregierung fast 50 Millionen Euro ausgegeben hat.

Thema: Zukunft der Ernährung

Die Expo 2015 steht unter dem Motto "Feeding the planet, Energy for life" (Die Erde ernähren, Energie fürs Leben) und befasst sich mit der Frage, wie in Zukunft alle Menschen genug zu essen und zu trinken haben. Der Gastgeber Italien rechnet mit 20 Millionen Besuchern in den kommenden sechs Monaten, 10 Millionen Tickets sind bereits verkauft. Bis zuletzt wurde an den Expo-Pavillons und auf dem Gelände gearbeitet.

"Wir sind bereit für die Expo, endlich", erklärte Italiens Regierungschef Matteo Renzi kurz vor dem Start. "Es hätte besser gemacht werden können, es hätte woanders gemacht werden können, es hätte früher gemacht werden können: In diesen Stunden höre ich viel Kritik, wie es richtig und gebührend ist. Aber es wird sehr schön sein", so Renzi weiter.

Erhebliche Probleme im Vorfeld

Die Expo wurde neben der Verzögerung der Bauarbeiten im Vorfeld auch von anderen Problemen überschattet. Im vergangenen Jahr wurden mehrere Expo-Manager wegen Bestechungsvorwürfen festgenommen. Zudem wuchs die Sorge, dass die Eröffnung von Protesten gegen eine Verschwendung öffentlicher Gelder begleitet werden könnte. Die Schau kostet rund 2,5 Milliarden Euro. Diese Woche hatte die Polizei in Mailand gegen mehrere mutmaßliche Anarchisten ermittelt, darunter auch einige Deutsche. Schon am Donnerstag protestierten Hunderte Expo-Gegner. Für die Eröffnung sind nach Medienberichten rund 2600 zusätzliche Polizisten im Einsatz.

Italien erhofft sich von der Ausstellung einen Anstoß für die kriselnde Wirtschaft und einen Imagewechsel. 1,3 Milliarden sollen den Staat allein die Arbeiten auf dem Gelände gekostet haben – nicht eingerechnet die Erneuerungen an Metro, Autobahnen und Straßen. Zuletzt fand vor fünf Jahren in Shanghai eine Weltausstellung statt.

chr/jj/uh (dpa, afp)