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Expedition Heimat - Eine Reise mit Saruul Fischer durch die Mongolei

21. Dezember 2014

Saruul Fischer hat sich eine Brücke in ihre Heimat gebaut. Ihr Heimweh brachte sie auf die Idee für das Label "Edelziege". Heute mischt sie mit ihrer Öko-Mode aus mongolischen Ziegenhaaren auf der Fashion Week mit.

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Expedition Heimat - Mongolei

Klassische Schnitte, dezente Farben, Kaschmir-Look. In ihrem Atelier im sächsischen Plauen entwirft die 39-jährige Saruul Fischer ökologische Basic- und Trendmodelle. Sie lässt ihre Entwürfe in kleiner Stückzahl aus 100 Prozent Kaschmirwolle in der Mongolei produzieren. Mit ihrem Label „Edelziege“ hat sich Saruul Fischer eine Brücke in ihre ursprüngliche Heimat gebaut.

1986 zog Saruul Wandan mit ihren Eltern von Ulan Bator in die DDR, da war sie elf Jahre alt. Der Vater arbeitete als Dolmetscher. Saruul ging zur Schule. Dann kam die Wende, eine schwere Zeit. Ihr Vater starb, die Familie musste sich durchkämpfen. Saruul studierte Kommunikationswissenschaften, heiratete und zog nach Plauen im Vogtland (Sachsen). Eine Arbeit als Kommunikationswissenschaftlerin konnte sie dort nicht finden. Dann kam die Idee mit dem Label „Edelziege“ – der Name sollte frech sein, etwas provokativ und trotzdem schick. Das Konzept ging auf: Zweimal im Jahr reist Saruul Fischer in die Mongolei. Heute lässt sie in kleinen Manufakturen in Ulan Bator fertigen. Neben einer umweltschonenden Produktion will sie auch faire Bedingungen für die Arbeiterinnen schaffen, denn die Veränderungen in ihrer Heimat sind extrem. Der Aufbruch in die freie Marktwirtschaft hat immer mehr Familien vom Land in die Stadt gelockt.

05.12.2014 DW Feature Expedition Heimat Mongolei Saruul + Landschaft
Verwandte von Saruul betreiben ein Sommercamp für Touristen am See. Inzwischen sind sie fort. Geblieben sind noch ein paar Gers (Jurten), die demnächst auch abgebaut und eingemottet werden über den Winter, der bis zu -40 Grad Celsius kalt werden kann.

Die Hauptstadt Ulan Bator hat mit Saruul Fischers Kindheitserinnerungen nicht mehr viel zu tun. Die Stadt hat sich rasend schnell entwickelt. Nur bei ihren Reisen ins Landesinnere, zu ihrer Mutter und den Viehzüchtern, von denen sie die Wolle für ihr Label bezieht, findet die Modedesignerin noch das Stück Heimat, von dem sie manchmal in Deutschland träumt. „Die Menschen sind bescheiden und leben im Rhythmus der Natur. Das vermisse ich in Deutschland am meisten.“ Doch der Klimawandel, die Abwanderung der jungen Generation in die Städte und der Kampf um Rohstoffe bedrohen auch hier die ländliche Idylle.

05.12.2014 DW Feature Expedition Heimat Mongolei Sommerhütte der Familie
Wenige Fahrstunden von Ulan Bator entfernt: eine idyllische Landschaft mit sanften Hügeln - typisch für den Osten der Mongolei. Hier hat Saruuls Mutter jeweils ein Sommer- und ein Winterhaus.

Wir reisen zusammen mit Saruul Fischer in ihre Heimat. Wir besuchen die Hauptstadt Ulan Bator, in der sie aufgewachsen ist. Sie zeigt uns ihre alte Schule und wir fahren gemeinsam zu einem Waisenheim, das sie unterstützen möchte. Mit dem Auto geht es über holprige Pisten durch die endlose Weite des Graslandes in den Westen der Mongolei zu den Großen Seen. Übernachtet wird in Jurten bei Verwandten und Viehzüchtern. Saruul Fischer zeigt uns ein Leben fernab der Zivilisation, das es so vielleicht bald nicht mehr geben wird.

05.12.2014 DW Feature Expedition Heimat Mongolei Steppe - Pferdehirten und -züchter
Die Stuten sind gemolken, die Fohlen versorgt. Die Pferdehirten machen Mittagspause. Man trifft sich und redet übers Wetter.

Wie nimmt Saruul Fischer den Wandel in ihrer Heimat wahr? Vor welchen Herausforderungen steht die Mongolei? Wie steht es um die Verbundenheit mit der Natur, an die sie sich aus ihrer Kindheit so gut erinnert?


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