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Rogers droht Dopingsperre

19. Dezember 2013

Schon wieder Clenbuterol: Wie schon seit Teamkollege Alberto Contador wurde nun auch Ex-Zeitfahr-Weltmeister Michael Rogers positiv auf das muskelbildende Mittel getestet. Ihm droht eine Zweijahressperre.

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Michael Rogers bei Olympia 2012 (Foto: dpa)
Bild: picture-alliance/dpa

Der australische Radsport-Verband zeigt sich konsequent: Nach mehreren Dopingfällen in den vergangenen Jahren will der Verband im Fall Michael Rogers hart durchgreifen. Der dreimalige Zeitfahr-Weltmeister soll bei einer Bestätigung des Dopingverdachts mit der maximalen Zwei-Jahres-Sperre bestraft werden. "Wir respektieren sein Recht, sich zu verteidigen. Ist er aber schuldig, werden wir die maximalen Sanktionen anwenden. Viel zu lange ist dieser großartige Sport schon von Betrügern enttäuscht worden", sagte Adrian Anderson als Interims-Chef von Cycling Australia am Donnerstag (19.12.2013).

Rogers war am 20. Oktober nach seinem Sieg beim Japan Cup positiv auf das muskelbildende Mittel Clenbuterol getestet und vom Weltverband UCI vorläufig suspendiert worden. Der Australier teilte indes über sein Team Saxo-Tinkoff mit, dass die Substanz nicht wissentlich in seinen Körper gelangt sein könne. Der frühere T-Mobile-Profi vermutet verunreinigte Nahrungsmittel. Eine Woche vor seinem Start in Japan hatte Rogers an der Peking-Rundfahrt teilgenommen.

Rogers hat eine Vorgeschichte

Auch wenn der Rundfahrtspezialist in seiner langen Karriere zuvor noch nie positiv getestet wurde, gilt er als vorbelastet. Es wurde bekannt, dass er 2005 und 2006 mit dem italienischen Dopingarzt Michele Ferrari zusammengearbeitet hat. Jenem Arzt, der auch Lance Armstrong beim Dopen half. Zudem fiel Rogers Name im Zuge der Freiburger Untersuchung über systematisches Doping im früheren Telekom/T-Mobile-Team. Dabei ging es um die Tour-Mannschaft von 2006, die zu Eigenbluttransfusionen vom Tour-Startort Straßburg nach Freiburg in die Uniklinik gependelt sein soll. Zu einer sportrechtlichen Verurteilung kam es aber nicht.

Der positive Test auf Clenbuterol muss jedoch nicht automatisch zum Schuldspruch führen: Die Theorie von verunreinigten Nahrungsmitteln könnte durchaus eine Sperre abwenden. So war der deutsche Tischtennis-Star Dimitrij Ovtcharov 2010 nach einer Teilnahme an den China Open ebenfalls positiv getestet worden. Durch eine Haaranalyse, Gutachten von Experten und weiteren Indizien entging Ovtcharov einer Sperre. Kontaminierte Nahrungsmittel sind in China keine Seltenheit.

jw/ck (mit dpa/sid)