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Ex-CIA-Chef Petraeus wendet Prozess ab

4. März 2015

David Petraeus will mit einem Geständnis und der Zahlung von 40.000 Dollar einen für ihn peinlichen Prozess vermeiden. Er soll seiner Biografin und Geliebten Geheiminformationen zugespielt haben.

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General David Petraeus
Bild: picture alliance/Photoshot

Wie das US-Justizministerium in Washington mitteilte, ging David Petraeus auf einen Deal ein, der ein Schuldbekenntnis wegen der nicht genehmigten Weitergabe von vertraulichem Material vorsieht.

Die Bekanntgabe peinlicher Details bleibt ihm nun erspart

Wegen der Weiterleitung von Geheimdokumenten, der Behinderung der Justiz und wegen Amtsmissbrauchs hatten dem früheren General bis zu acht Jahre Gefängnis sowie eine Geldstrafe von bis zu 100.000 Dollar gedroht. Die Staatsanwaltschaft schlägt in dem Deal, der noch von einem Bundesgericht bestätigt werden muss, eine Bewährungsstrafe von zwei Jahren und eine Geldstrafe von 40.000 Dollar vor. Petraeus bleibt damit wohl erspart, dass in einem Strafprozess auch peinliche und intime Details über seine Affäre mit seiner Biografin Paula Broadwell ans Licht kommen.

USA: Seifenoper um Petraeus

Petraeus hatte als streng vertraulich eingestufte Informationen an Broadwell weitergegeben. Den Gerichtsunterlagen zufolge handelte es sich um acht Dokumentensammlungen aus seiner Zeit als Kommandeur der internationalen Truppen in Afghanistan. Dazu zählten den Unterlagen zufolge seine Terminkalender, die Namen von Offizieren, die an Geheimaktionen beteiligt waren, Passwörter und vertrauliche Berichte über seine Treffen mit US-Präsident Barack Obama. Die Geheiminformationen kamen in Broadwells 2012 veröffentlichtem Buch allerdings nicht vor.

Der Seitensprung und das Ende der Karriere

Wegen der außerehelichen Beziehung mit Broadwell hatte Petraeus im November 2012 als CIA-Direktor zurücktreten müssen. Er entschuldigte sich später, betonte jedoch, dass sein Verhalten nicht die nationale Sicherheit gefährdet habe.

Klar bleibt aber: Der Seitensprung beendete die bis dahin außergewöhnlich steile Karriere des heute 62-jährigen Vier-Sterne-Generals: Vor seiner Rolle als Direktor des US-Geheimdiensts war er in führender militärischer Position im Irak eingesetzt und Kommandeur der internationalen Truppen in Afghanistan.

haz/sc (afp, ap, dpa, NYT)