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Europas Solarbranche erwägt Riesenfabrik

20. Mai 2014

Ein Konsortium aus europäischen Forschungsinstituten und Firmen wollen Chinas Vormacht auf dem Solarmarkt beenden und planen ein grenzüberschreitendes Unternehmen wie Airbus.

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Bild: Getty Images

Geht es nach mehreren Forschungsinstituten und Unternehmen aus Europa, dann soll ein moderner Solarkonzern in der Nähe bei Freiburg bereits Anfang 2015 seine Produktion aufnehmen. Spätestens 2018 könne dann mit der Lieferung von Solaranlagen begonnen werden. Dies berichtete die "Süddeutsche Zeitung" vom Dienstag (20.05.) ohne Angabe von Quellen.

Die Anlage mit bis zu 1200 Beschäftigten würde eine Jahreskapazität von einem Gigawatt erreichen. Bestehende Anlagen kommen nach Angaben der Süddeutschen Zeitung in der Regel auf 100 bis 500 Megawatt. Die angedachte Riesenfabrik wäre somit doppelt bis zehnmal so groß wie heutige Solarfabriken in Europa.

China mit seinen Waffen schlagen

Die Kosten für das angedachte Projekt nach dem Vorbild des europäischen Flugzeugherstellers Airbus lägen bei rund einer Milliarde Euro. Zu den Instituten, die die Pläne vorantreiben, gehörten das größte Solarforschungsinstitut der Welt, das Fraunhofer ISE in Freiburg, das französische Forschungsinstitut INES sowie das private Schweizer Zentrum für Elektronik und Mikrotechnik (CSEM).

Der Größenvorteil solle dafür sorgen, dass die Produktionskosten etwa 20 Prozent unter dem aktuellen Niveau lägen - und damit deutlich unter dem der chinesischen Anbieter.

Die Solarbranche in Deutschland und anderen europäischen Ländern steht wegen billiger Konkurrenz aus China seit längerem unter Druck. Mehrere deutsche Unternehmen wie Q-Cells, Sovello und Solon mussten Insolvenz anmelden. Auch Solarworld, Europas größter Solarhersteller, geriet vorübergehend in Schieflage.

Das Unternehmen aus Bonn lehnt die Pläne zu einer gemeinsamen Riesenfabrik jedoch ab.

jw/sti (dpa, rtrd, Süddeutsche Zeitung)