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EU will Biosprit deckeln

13. Juni 2014

Der Begriff "Biokraftstoff" klingt erst einmal umweltfreundlich, doch weil dieser oft aus Nahrungsmitteln wie Weizen hergestellt wird, haben sich die EU-Energieminister auf neue Regeln bei der Nutzung geeinigt.

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Auto fährt durch Rapsfeld (Foto: Meryll)
Bild: Fotolia/meryll

Ob Raps, Mais, Soja oder Weizen: Bei der Herstellung von konventionellen Biokraftstoffen werden gerne Feldfrüchte verwendet. Das hat in den vergangenen Jahren dazu geführt, das zum Teil Wälder gerodet wurden, um neue Anbauflächen für die Spritpflanzen zu schaffen. Gleichzeitig hatte die Umorientierung zur Folge, dass Felder, auf denen früher verschiedene Kulturen angebaut worden waren, auf Monokulturen wie Raps umgestellt wurden. Diese Entwicklung ist auch den EU-Energieministern nicht entgangen und deshalb wurden bei einem Treffen in Luxemburg neue Obergrenzen vereinbart.

Die neue Regelung sieht vor, dass konventioneller Biosprit aus Pflanzen wie Raps oder Soja im Verkehrs- und Transportsektur nur bis zu einem Anteil von sieben Prozent im Jahr 2020 gefördert werden soll. Die Kraftstoffe dürfen dann zwar immer noch stärker eingesetzt werden, doch nur bis zu dem 7-Prozent-Anteil können sich die Staaten den Biosprit auf die Erreichung ihrer Klimaziele anrechnen lassen.

Umweltschützer kritisieren Vereinbarung

Sigmar Gabriel (SPD) zeigte sich mit dem getroffenen Kompromiss zufrieden. "Besser, wir kommen jetzt endlich zu einem Ergebnis, als dass wir endlos weiterdebattieren", erklärte der Minister nach dem Treffen in Luxemburg. Endgültig beschlossen ist das Gesetz allerdings noch nicht. Zuerst stehen noch Verhandlungen mit dem Europäischen Parlament an. Erst wenn sich Ministerrat und EU-Parlament geeinigt haben, kann das Regelwerk verabschiedet werden. Im vergangenen Jahr hatte die Volksvertretung in Straßburg noch für eine Obergrenze von sechs Prozent plädiert.

Für die Umweltschutzorganisation Transport & Environment ist die Abmachung aus Luxemburg nicht ausreichend. Sie forderte die EU-Länder dazu auf, die Klimabilanzen der verschiedenen Biospritsorten zu berechnen und miteinander zu vergleichen. Bislang sei es möglich, dass Biokraftstoffe, die mehr Kohlendioxid abgeben als herkömmlicher Diesel oder Benzin immer noch beim Erreichen des 7-Prozent-Ziels angerechnet werden könnten.

djo/gmf (dpa/epd)