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EU legt ihre Klimaziele fest

6. März 2015

Die Weltklimakonferenz im Dezember in Paris gilt schon jetzt als entscheidend für den Kampf gegen die Erderwärmung. Die EU-Staaten haben ihre Klimaziele nun endgültig festgezurrt.

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Klimawandel: Dürre im US-Bundesstaat Texas (Archivbild: AP)
Bild: picture-alliance/AP/T. Gutierrez

Die Europäische Union will den Ausstoß des klimaschädlichen Treibhausgases Kohlendioxid (CO2) bis 2030 um mindestens 40 Prozent reduzieren, verglichen mit 1990. Dies beschlossen die Umweltminister der 28 EU-Staaten bei einem Treffen in Brüssel. Bundesumweltministerin Barbara Hendricks sprach von einem "kraftvollen Signal".

Die EU-Staats- und Regierungschefs hatten das Reduktionsziel zwar schon im Oktober im Grundsatz beschlossen. Mit der jetzigen Entscheidung der EU-Umweltminister kann es nun aber offiziell an die zuständige UN-Stelle in Bonn übermittelt werden.

Beim UN-Klimasekretariat reichen Staaten aus aller Welt ihre Angebote für den Klimaschutz ein. Diese bilden die Verhandlungsgrundlage für die große Klimakonferenz im Dezember in Paris. Die französische Umweltministerin Ségolène Royal betonte, Europa sei der erste Kontinent, der seinen Beitrag zur Reduzierung der weltweiten Treibhausgasemissionen festgelegt habe.

"Können nachlegen"

Hendricks sagte, die EU könne ihre Klimaziele auch vor der Pariser Konferenz noch verschärfen, falls andere Teilnehmer ambitionierte Beiträge einreichten. "Sollten andere noch mehr tun als wir, dann werden wir noch mal positiv nachlegen", betonte die SPD-Politikerin. Auf der Konferenz in französischen Hauptstadt soll ein Abkommen erarbeitet werden, das das 2005 in Kraft getretene Klima-Protokoll von Kyoto ablösen soll.

Die polnische Klimaschutz-Beauftragte Marcin Korolec erklärte, der geplante europäische Beitrag für den angestrebten Weltklimavertrag sei "der ehrgeizigste in der Welt, es gibt kein anderes Land oder keine andere Gruppe von Ländern, die solche Anstrengungen unternehmen".

Umweltschützer enttäuscht

Wie das europäische Klimaziel auf die einzelnen EU-Staaten umgelegt wird, ist noch offen. Die Verhandlungen über die sogenannte Lastenverteilung dürften zäh werden und sollen erst nach Paris beginnen. Umweltverbände zeigten sich enttäuscht vom Beschluss der Umweltminister. Der BUND erklärte, damit werde die EU "den Notwendigkeiten und Möglichkeiten" nicht gerecht. Die Organisation "Friends of the Earth Europe" bemängelte, dass die EU den Gipfel-Beschluss vom Herbst nicht nachgebessert habe.

wl/jj (dpa, afp)