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ESC 2015 - die ersten Finalisten stehen fest

Silke Wünsch19. Mai 2015

16 Nationen haben im ersten Halbfinale um den Einzug in die ESC-Endrunde am 23. Mai gekämpft. Zehn von ihnen sind weiter gekommen. Jury und Zuschauer haben mit ihrem Voting für einige Überraschungen gesorgt.

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Maria Elena Kyriakou (Foto: REUTERS/Leonhard Foeger)
Bild: Reuters/L. Föger

Nach einem fulminanten Auftakt mit Vorjahressiegerin Conchita Wurst ging es in den Wettbewerb, dessen Ausgang bei Experten und in den Wettbüros für einige Überraschungen gesorgt haben dürfte. Gesetzte Acts wie etwa die finnische Punkband "Pertti Kurikan Nimipäivät" schafften es nicht.

"Genealogy" aus Armenien hat vor märchenhafter Kulisse den Völkermord zum Thema gemacht - obwohl "Face The Shadow" ein wenig überkomponiert wirkte, favorisierten Jury und Zuschauer diesen Song.

Belgien hat auf einen sehr jungen Künstler gesetzt. In schwarz-weißer Kulisse sang Loïc Nottet kraftvoll und tanzte sich mit einer eigenwilligen Bühnenshow mit "Rhythm Inside" ins Finale.

Auch Griechenland ist weiter - mit der mit großem Pathos vorgetragenen Ballade "One Last Breath" - gesungen von Maria Elena Kyriakou (Bild oben).

Die Zuschauer mochten auch den Poprock-Song aus Estland: Elina Born und Stig Rästa sangen in "Goodbye to Yesterday" in düsterer Stimmung von einem One-Night-Stand - einmalig ist ihr Auftritt nicht in Wien, wir sehen die beiden am Samstag wieder.

Bojana Stamenov (Foto: REUTERS/Leonhard Foeger)
Bojana StamenovBild: Reuters/L. Foeger

Große Show und leise Töne

Serbien schickte seine gewichtige Sängerin Bojana Stamenov auf die Bühne. Die "serbische Beth Ditto" (Twitter) lieferte mit "Beauty Never Lies" einen explosiven Song und mit ihrem prächtigen Riesenkleid den größten Glamour-Faktor von allen.

Ungarn konnte sich mit der leisen Friedensballade "Wars For Nothing" von Boggie durchsetzen.

Auch Russland hat es mit der kraftvollen Ballade "A Million Voices" von Polina Gagarina ins Finale geschafft.

Elhaida Dani gab alles für Albanien, und quiekte sich in den höchsten Tönen und ihrem Song "I'm Alive" in die Endrunde.

"Voltja" aus Rumänien überzeugte Publikum und Jury mit dem Song "De la capăt" über Eltern, die ihre Kinder zurücklassen, um im Ausland zu arbeiten.

Nina Sublatti aus Georgien sorgte nochmal für einen explosiven Abschluss. Begleitet von einer hektischen Lasershow schrie sie ihr "Warrior" ins Publikum. Das schenkte ihr dann auch die nötigen Stimmen fürs Finale.

Nina Sublatti (Foto: EPA/GEORG HOCHMUTH)
Nina SublattiBild: picture-alliance/dpa/G. Hochmuth

Nur 16 Länder stimmten ab

Die Reihenfolge der Songs war nicht zufällig. Der austragende Fernsehsender ORF hatte die Startplatzierungen mit Bedacht gewählt, damit das Publikum sich nicht nach drei ruhigen Liedern langweilte. Es ist bei diesem ESC-Wettbewerb 2015 allerdings nicht sehr einfach, sich einer gewissen Langeweile zu erwehren. Denn die meisten Songs sind Balladen - mehr oder weniger bombastisch - und komplett am Zeitgeist vorbei. Dem Finale wird es gut tun, dass es ein paar Ausreißer wie die junge Tanz-Performance aus Belgien doch dorthin geschafft haben.

Bereits am Montag mussten alle 16 Acts vor der Jury auftreten. Die hatte daraufhin die Hälfte der Gesamtpunktzahl vergeben. In der Abendshow konnte sich das Publikum per Telefon-Voting an der Abstimmung beteiligen. Abstimmen durften nur die jeweiligen Teilnehmerländer der Show. Kein Anrufer durfte für sein eigenes Land stimmen.

Das nächste Halbfinale wird am Donnerstag ausgetragen. Einen garantierten Startplatz im Finale haben der Titelverteidiger Österreich und die größten Geldgeber-Länder des ESC. Dazu zählen die "Big Five"-Länder Deutschland, Frankreich, Großbritannien, Spanien und Italien. Australien ist in diesem Jahr als Gast eingeladen und gehört auch zu den gesetzten Finalisten. Insgesamt treten am Samstag 27 Staaten gegeneinander an.

Ann Sophie gelassen und gut gelaunt

Die deutsche Teilnehmerin Ann Sophie zeigte sich bei einer Pressekonferenz am Dienstag fröhlich, spontan und gelassen. Ihre ersten Proben hat sie mit Bravour absolviert, plauderte locker in fließendem Englisch mit den internationalen Journalisten, sang kurz und spontan einen Song ihrer Lieblingssängerin Beyoncé an und gab am Ende mit ihrem Gitarristen zusammen eine akustische Kostprobe ihres Titels "Black Smoke" zum Besten.

Ann Sophie (Foto: Nigel Treblin/Getty Images)
Ann SophieBild: Getty Images/N.Treblin