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IS nimmt Piloten als Geisel

24. Dezember 2014

Die Extremistenmiliz "Islamischer Staat" hat einen Kampfpiloten der internationalen Allianz gefangengenommen, die in Syrien und im Irak Luftangriffe gegen die Terrorgruppe fliegt. Es ist der erste Vorfall dieser Art.

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Royal Jordanian Air Force F-1 Mirage U.S. F-16 Fighting Falcon
Bild: picture-alliance/DoD

Der Jordanier sei von den Extremisten gefasst worden, nachdem sein Flugzeug bei einem Einsatz in der Nähe von Rakka im Nordosten Syriens abgestürzt war, teilte das Königreich mit. "Jordanien macht die Gruppe (IS) und ihre Unterstützer dafür verantwortlich, dass das Leben des Piloten geschützt wird", hieß es in einer im Fernsehen verlesenen Erklärung.

Die Absturzursache ist noch nicht geklärt

Widersprüchliche Äußerungen gab es über die Ursache des Absturzes. Regierungssprecher Mohammed al-Momani sagte zunächst, das Kampfflugzeug sei vom Boden aus mit einer Rakete abgeschossen worden.

Der Versuch, den Piloten zu retten, bevor er den IS-Kämpfern in die Hände falle, sei gescheitert. Später sagte er der Nachrichtenagentur Reuters, neuere Bewertungen zeigten, dass ein Abschuss nicht sicher sei. "Wir haben anfangs gedacht, das Flugzeug könnte abgeschossen worden sein, das können wir jetzt aber nicht bestätigen."

Die US-Armee dementierte Berichte, der Kampfjet sei von der IS-Miliz abgeschossen worden. Es gebe klare Beweise, die zeigten, dass der IS entgegen seinen eigenen Behauptungen das Flugzeug nicht getroffen habe, erklärte das für die US-Einsätze im Nahen Osten zuständige Militärkommando Centcom.

An der Seite der USA

An den Luftangriffen auf den IS nehmen neben den USA mehrere arabische Staaten teil, einige mit Kampfflugzeugen, andere mit logistischer Unterstützung. Der IS hat große Teile Syriens und des Irak unter seine Kontrolle gebracht und dort ein Kalifat ausgerufen. Die Kämpfer gehen brutal gegen alle Menschen vor, die sie für Ungläubige halten. Vor allem schiitische Muslime sind betroffen.

UN-Generalsekretär Ban Ki Moon verurteilte die Gefangennahme des jordanischen Piloten durch die IS-Dschihadisten. Er forderte zugleich eine würdevolle Behandlung des Mannes. Die Kidnapper müssten den Mann "im Einklang mit den internationalen Menschenrechtsgesetzen" behandeln.

haz/det (rtr, afp, dpa)