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Erster Linienflug seit über 30 Jahren

30. März 2013

Das Tauwetter zwischen Ägypten und Iran macht Fortschritte: Erstmals seit mehr als drei Jahrzehnten ist ein Passagierflugzeug aus Ägypten in Richtung Iran gestartet.

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Ein Airbus A320 der ägyptischen Fluglinie Air Memphis (Archivfoto von 1006, Quelle: http://commons.wikimedia.org/wiki/File:Air_Memphis_Airbus_A320_Bidini.jpg)
Airbus der ägyptischen Fluggesellschaft Air MemphisBild: Aldo Bidini

Mitarbeiter des internationalen Flughafens in Kairo berichteten, eine Maschine der ägyptischen Fluggesellschaft Air Memphis habe am Samstag mit acht Iranern in Richtung Teheran abgehoben. Die Maschine bringe den iranischen Geschäftsträger in Ägypten und seine Familie nach Teheran und kehre danach in die südägyptische Stadt Assuan zurück. Das Flugzeug wurde von dem ägyptischen Geschäftsmann Rami Lakah gechartert.

Es war der erste Direktflug zwischen Iran und Ägypten, seit die beiden Länder ihre diplomatischen Beziehungen 1979 abgebrochen hatten. Ausgelöst wurde die diplomatische Eiszeit durch die Islamische Revolution im Iran und das Friedensabkommen von Camp David zwischen Ägypten und dem iranischen Erzfeind Israel. Der im Februar 2011 gestürzte, langjährige ägyptische Machthaber Husni Mubarak war ein enger Verbündeter der USA und ein erbitterter Gegner der islamischen Führung des Iran gewesen.

Mursi macht's möglich

Die Entspannung begann kurz nachdem im Juni 2012 der islamistische Politiker Mohammed Mursi in Ägypten zum Präsidenten gewählt wurde. Seit die Islamisten in Kairo regieren, signalisierten beide Länder mehrmals ihren Willen zur vorsichtigen Annäherung. Im Februar hatte Mursi erstmals seit drei Jahrzehnten mit Mahmud Ahmadinedschad einen iranischen Präsidenten mit allen Ehren empfangen.

Im März unterzeichneten beide Länder ein Abkommen zur Förderung des Tourismus. Der Minister für zivile Luftfahrt, Wael al-Madawi, sagte vor Journalisten, künftig seien unregelmäßige Charterflüge zwischen dem Iran und den Tourismusgebieten im Süden Ägyptens - etwa Assuan - geplant. Direktverbindungen nach Kairo sind nach offiziellen Angaben zunächst nicht vorgesehen.

Allerdings gibt es in der ägyptischen Bevölkerung auch Vorbehalte gegen den schiitischen Iran. Gerade die strenggläubigen Salafisten lehnen die Annäherung ab. Die Befürchtung: Als Touristen getarnte Schiiten könnten nach Ägypten kommen, um die Bevölkerung zu missionieren. In Ägypten gehört der überwiegende Teil der Bevölkerung der sunnitisch-islamischen Glaubensrichtung an.

kle/nem (afp, dpa, apd)