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Erneut Massaker im Kongo

18. Oktober 2014

Erst vor drei Tagen hatten islamistische Rebellen in einem Dorf im Osten des Kongos ein Blutbad angerichtet. Jetzt schlugen die Terroristen erneut zu.

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Soldaten bei Erengeti im Kongo (Archivbild)(Foto: AFP)
Bild: Alain Wandimoyi/AFP/Getty Images

Ugandische Rebellen haben im Osten des Kongos innerhalb von drei Tagen zwei Massaker verübt und dabei mehr als 50 Menschen umgebracht. In der Nacht zum Samstag überfielen sie die Ortschaft Eringeti und töteten mehr als 20 Einwohner, wie die UN-Mission für die Stabilisierung in der Demokratischen Republik Kongo (Monusco) in Kinshasa mitteilte. Unter den Opfern des nächtlichen Überfalls in der Provinz Nord-Kivu seien zehn Frauen und acht Kinder gewesen, sagte der Verwaltungsbeamte Amisi Kalonda der Nachrichtenagentur AFP.

Äxte und Macheten

Ein Priester berichtete dem Sender BBC, die Angreifer seien mit Gewehren, Macheten und Äxten auf die Menschen losgegangen. Erst am Donnerstag hatte die islamistische Terrorgruppe ADF ("Verbündete Demokratische Kräfte") die 60 Kilometer von Eringeti entfernte Ortschaft Beni überfallen. Dabei waren laut Monusco bis zu 30 Einwohner massakriert worden.

"Die andauernden Morde und anderen Menschenrechtsverletzungen müssen gestoppt werden", sagte Monusco-Chef Martin Kobler. Er hatte am Freitag Beni besucht und der Bevölkerung sein Beileid ausgesprochen. Kobler rief die kongolesische Armee zu entschlossenen gemeinsamen Aktionen mit Monusco auf, um alle bewaffneten Gruppen im Osten Kongos, einschließlich der ADF, zu "neutralisieren".

Hunderte Geiseln in der Gewalt der Rebellen

Die ADF war Mitte der 90er Jahre im Nachbarland Uganda gegründet worden, seitdem terrorisiert sie die Bevölkerung in Nord-Kivu. Ihr wird neben brutalen Morden auch der Einsatz von Kindersoldaten vorgeworfen, seit 2001 wird sie von den USA als Terrororganisation geführt. Trotz einer zu Jahresbeginn gestarteten Großoffensive der Armee sollen noch hunderte Geiseln in der Gewalt der ADF sein.

cr/jj (dpa, afp)