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E.ON

Monika Lohmüller16. Mai 2012

Der Energiekonzern E.ON verkauft sein deutsches Ferngasnetz an ein Konsortium um die australische Investmentbank Macquarie. Das Netz ist das größte Europas und somit eine zentrale Drehscheibe für den Energieträger.

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Ein Mitarbeiter des Energieunternehmens E.ON Hanse kontrolliert auf dem Gelände des Erdgasspeichers Hamburg-Reitbrook die Anlage (Foto: dpa)
E.ON ErdgasspeicherBild: picture-alliance/dpa

Europas wichtigstes Gasnetz für die Versorgung von 40 Millionen Haushalten in Deutschland und Nachbarländern wechselt den Besitzer. Der Energieriese E.ON verkauft seine 12.000 Kilometer langen Pipelines für 3,2 Milliarden Euro an eine Gruppe von Finanzinvestoren. Das teilte der Düsseldorfer Konzern am Mittwoch mit.

Der Kaufpreis beinhaltet unter anderem die Übernahme von Pensionsverpflichtungen. Der Unternehmenswert liegt den Angaben zufolge bei 2,9 Milliarden Euro. Die Transaktion soll im dritten Quartal abgeschlossen werden. Nötig ist aber grünes Licht vom Bundeskartellamt und vom Bundeswirtschaftsministerium.

Das Ziel: weniger Schulden

E.ON Ruhrgas hatte das Netzgeschäft 2010 auf Druck der Europäischen Kommission vom Gashandel getrennt und in die eigenständige Tochter Open Grid Europe (OGE) ausgegliedert, die jetzt verkauft wird. Durch die ein bis zwei Meter dicken und unterirdisch verlaufenden Rohrleitungen fließt jährlich ein Volumen von 660 Milliarden Kubikmeter Erdgas.

Für E.ON ist der Verkauf ein großer Schritt beim Schuldenabbau. Mit der Transaktion kommt der Energieriese seinem Ziel näher, bis Ende 2013 durch Beteiligungsverkäufe 15 Milliarden Euro einzunehmen. Damit können auch Belastungen aus dem deutschen Atomausstieg besser verkraftet werden. Verkauft hat E.ON bereits ein britisches Stromnetz, eine Beteiligung am russischen Gasriesen Gazprom sowie ein italienisches Gasnetz. E.ON will weltweit bis zu 11.000 Stellen streichen, davon 6.000 in Deutschland.

Macquarie passt der Kauf ins Konzept

Zu dem Erwerberkonsortium um die australische Bank Macquarie gehört neben Investoren aus Kanada und Abu Dhabi auch der deutsche Versicherungsriese Munich Re/Ergo. Für Investoren aus der Finanzwelt bieten die E.ON-Fernleitungen zum Transport von Erdgas aus Russland, Norwegen und den Niederlanden attraktive und stabile Erträge.

Zu Macquarie passt der Kauf des E.ON-Gasnetzes, da die Australier Ende 2010 schon das Gasfernleitungsnetz von RWE übernommen hatten. Der Vermögensverwalter von Munich Re/Ergo, Meag, hatte sich 2011 bereits am Höchstspannungsnetzbetreiber Amprion beteiligt, der aus dem zweitgrößten deutschen Energiekonzern RWE hervorgegangen ist.

Lo/re (dpa, rtrd)