Entspannung am Anleihemarkt der Eurozone
23. April 2013Die Lage an den Anleihemärkten der Eurozone entspannt sich weiter - vor allem die großen Krisenländer Italien und Spanien profitieren. Die Renditen für zehnjährige Staatspapiere aus Italien sanken unter die Marke von vier Prozent, zuletzt standen sie bei 3,98 Prozent. Die Pendants aus Spanien fielen bis auf 4,32 Prozent. Die Renditen gaben über alle Länder des Euroraums hinweg nach, auch Papiere aus Portugal und Griechenland verzeichneten steigende Nachfrage.
In Italien steigen die Hoffnungen auf eine Regierungsbildung, in Spanien verliert der Sinkflug der Wirtschaft etwas an Tempo. Die Entspannung erklären Experten auch mit der extremen Geldflut aus Japan mit der Folge sinkender Zinsen. Das treibt Anleger in den Euroraum, weil es dort zum Teil noch höhere Renditen gibt.
Eine Hiobsbotschaft kam aus Portugal. Dort hat die Regierung bei öffentlichen Verkehrsunternehmen "hochspekulative" Verträge entdeckt, die ein neues Loch in den Haushalt des ohnehin klammen Staates reißen könnten. Die Verträge könnten zu einem Verlust von "drei Milliarden Euro" führen, erklärte das Finanzministerium in Lissabon. Der von Brüssel verordnete Schuldenabbau könnte für das Land, das seit zwei Jahren auf die Unterstützung der Europartner angewiesen ist, damit noch schwieriger werden.
zdh/ml (dpa, AFP)