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Vattenfall baut tausende Stellen ab

6. März 2013

Der schwedische Energiekonzern Vattenfall reagiert mit Massenentlassungen auf den Atomausstieg in Deutschland und die Rezession in Südeuropa. Tausende Stellen fallen weg.

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Außenansicht des Kernkraftwerks Krümmel (Archivfoto 2008, AP)
Außenansicht des Kernkraftwerks KrümmelBild: AP

Vattenfall streicht 2500 der insgesamt 34.000 Stellen im Konzern. In Deutschland sollen bis zum Ende des nächsten Jahres 1500 Stellen wegfallen, in den Niederlanden 500, in Schweden 400. Diese drei Länder sind die Hauptmärkte von Vattenfall.

"Die Welt hat sich verändert, und wir haben unsere Strategie an die neue Realität angepasst", erklärte das Unternehmen. Die fortwährenden Anstrengungen beim Energiesparen und die schwache Konjunktur dürften in den kommenden Jahren zu einer dauerhaft schwachen Nachfrage nach Energie führen, so Vattenfall.

Vattenfall will seine Kosten in diesem und im nächsten Jahr um insgesamt 540 Millionen Euro senken. So will der Konzern "ein starker Spieler im Energiesektor" bleiben. In Deutschland ist Vattenfall der viertgrößte Energieversorger.

Energiewende macht Konzernen zu schaffen

Die deutsche Niederlassung ist die wichtigste Tochter von Vattenfall. 20.000 Mitarbeiter erwirtschafteten bis vor kurzem noch hohe Profite. Im vierten Quartal 2012 halbierte sich dann jedoch der Betriebsgewinn.

Wegen der geplanten Energiewende in Deutschland kämpfen neben Vattenfall auch die Konzerne RWE, Eon und EnBW mit Einbußen. Sie verlieren mit den Atomkraftwerken wichtige Gewinnbringer, außerdem schwindet die Auslastung ihrer Kraftwerke, weil sogenannter Ökostrom aus erneuerbaren Energiequellen vorrangig in die Netze eingespeist wird. Zusätzlich drückt die Wirtschaftskrise in Südeuropa auf die Nachfrage und damit auf die Großhandelspreise für Strom.

Vattenfall betonte, den geplanten Personalabbau "sozialverträglich in einem engen Dialog mit den Mitbestimmungsgremien umsetzen" zu wollen. Außerdem erwägt Vattenfall den Verkauf von Unternehmensteilen.

bea/kle (rtr, dpa, afp)