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Einheitskabinett in Kabul benannt

12. Januar 2015

Über drei Monate lang hat Afghanistans Präsident Ashraf Ghani an der Zusammensetzung seiner Regierungsmannschaft gefeilt. Jetzt wurde die Liste der Kabinettsmitglieder bekanntgegeben.

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Präsidentenpalast in Kabul (Foto: Getty)
Bild: AFP/Getty Images/J. Bourg

Ghanis Stabschef, Abdul Salam Rahimi, verlas die Namen der 25 Minister im Präsidentenpalast in Kabul (Artikelbild). Die Liste der Kabinettsmitglieder, darunter auch drei Frauen, soll nun dem Parlament zur Zustimmung vorgelegt werden. Ghani ist bereits seit dem 29. September im Amt. Zuvor hatte er sich mit seinem schärfsten Konkurrenten, Abdullah Abdullah, auf die Bildung einer Einheitsregierung geeinigt. Der Ex-Außenminister hatte Ghani Wahlbetrug vorgeworfen.

Ashraf Ghani Archivbild November 2014
Ashraf GhaniBild: AFP/Getty Images/S. Marai

Drei Frauen in der Ministerriege

In der neuen Regierung fungiert er nun als eine Art Ministerpräsident. Über die Verteilung der Ministerposten hatte es jedoch erneut monatelang Streit gegeben, der erst jetzt beigelegt wurde. Die Ministerriege setzt sich aus Favoriten beider Lager zusammen.

Auch nach dem Abzug der meisten internationalen Soldaten aus Afghanistan stehen die Sicherheitslage und der Kampf gegen die islamistische Taliban-Miliz weiterhin im Vordergrund. Dazu will Staatschef Ghani verstärkt mit dem Nachbarland Pakistan zusammenarbeiten. Wie ein Regierungssprecher in Kabul mitteilte, hat Ghani mit Pakistans Geheimdienstchef Razwan Akhtar besprochen, wie die "gemeinsamen Bemühungen gegen Terrorismus und Extremismus" erhöht werden könnten.

Bessere Beziehungen zu Pakistan

Das Treffen fand demnach am Sonntag in Afghanistan statt und ist weiteres Signal für eine Verbesserung der Beziehungen zwischen den beiden Nachbarn. Vor Ghanis Amtsantritt hatten sie sich häufig gegenseitig vorgeworfen, islamistischen Aufständischen Zuflucht zu gewähren.

Pakistans geht seit Jahren gegen die Taliban im eigenen Land vor, die sich im Grenzgebiet zu Afghanistan eine Hochburg geschaffen haben. Häufig weichen die Extremisten vor den Soldaten über die durchlässige Grenze zurück. Umgekehrt halten sich Anführer der afghanischen Taliban in Pakistan versteckt.

uh/wl (dpa,afp,rtr)