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Ein Fazit aus Davos

23. Januar 2015

Draghis Billionen lassen die Börsen jubeln - was sagen die Experten beim Weltwirtschaftsforum in Davos dazu? +++ Schwacher Euro, starker Franken - viele Schuldner in Osteuropa wurden auf dem falschen Fuß erwischt +++

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Deutschland Wirtschaft Symbolbild Konjunktur IFO
Bild: dapd

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Dax auf Höchstständen

Nachdem EZB-Präsident Mario Draghi gestern sein Billionen-Anleihekaufprogramm verkündet hat, haben die Börsen einen kräftigen Sprung nach oben gemacht. Zwischenzeitlich ist der Deutsche Aktienindex Dax über die Marke von 10 500 Punkten geklettert, und auch andere Börsen legen zu, denn wenn überall die Zinsen bei nahe Null sind, gibt es kaum Anlage-Alternativen. Aber: Wie hoch kann der Dax mit Hilfe der Notenbank-Billion noch steigen? Und wie nachhaltig ist so ein Programm für die Wirtschaft und die Börsen?

Geteilte Meinungen in Davos

Es ist kein Geheimnis, dass die größten Kritiker am Anleihekaufprogramm der EZB in Deutschland sitzen, oder sagen wir allgemeiner: Im Norden der Eurozone, wohingegen weiter südlich Mario Draghis Billionen-Programm sehr viel Anklang findet. In Davos sind zur Zeit rund 2500 Manager, Politiker und Wirtschaftswissenschaftler aus allen Himmelsrichtungen beim Weltwirtschaftsforum versammelt, vor Ort ist DW-Reporter Andreas Becker. Wie beurteilen denn die Teilnehmer in Davos das Programm der EZB?

Starker Franken - Aufruhr in Südosteuropa

Auch wenn Draghis Billionenprogramm auf die Wirtschaft eher eine zweifelhafte Wirkung hat, eines hat die EZB auf jeden Fall erreicht: Der Euro hat stark abgewertet, er ist zwischenzeitlich auf 1,12 Dollar gefallen, das ist der tiefste Stand seit elf Jahren. Umgekehrt lastet zum Beispiel auf dem Schweizer Franken ein hoher Aufwertungsdruck. Rund 20 Prozent hat der Franken in den letzten Tagen aufgewertet, was nicht nur das Schweizer Hotel- und Gastgewerbe und die Exportindustrie hart trifft, sondern auch viele tausend Kreditnehmer in den Balkan-Ländern Bosnien, Rumänien oder Kroatien. Sie hatten sich seinerzeit wegen günstiger Zinsen in Franken verschuldet und müssen nun deutlich mehr an Kreditraten zahlen. Die Regierungen sind alarmiert.

Wahlen in Griechenland

Am Sonntag wird in Griechenland ein neues Parlament gewählt, und allen Umfragen zufolge liegt die linke Syriza-Partei vorn. Ihr Rückhalt in der Bevölkerung ist groß, denn viele Griechen haben genug vom jahrelangen Sparen. Michel Lehmann hat den Deutsch-Griechen Davis Spingos aus Attika begleitet – der ist seit 2012 arbeitslos und schlägt sich Gelegenheitsjobs durchs Leben – auch wenn er dafür manchmal 300 Kilometer fahren muss...

Redakteur im Studio: Rolf Wenkel

Technik: Lennard Lippold