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EFA errichtet Fonds für Oleg Sentsov

14. Juli 2014

Seit Mai sitzt der Filmemacher Oleg Sentsov in Moskau in Haft. Die Anklage: Planung terroristischer Aktionen auf der Krim. Die Europäische Filmakademie hat einen Fonds ins Leben gerufen, um den Ukrainer zu unterstützen.

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Oleg Sentsov
Bild: picture-alliance/dpa

Aufmerksamkeit und Geld - laut der Europäischen Filmakademie (EFA) sind das die zwei Dinge, mit denen Oleg Sentsov in seiner jetzigen Situation geholfen werden könne. Für beides soll der Fonds, den die EFA am Freitag (11.07.2014) eingerichtet hat, sorgen. "Wir erhoffen uns natürlich, dass uns viele Menschen unterstützen in dem Willen, Oleg Sentsov und seiner Familie zu helfen", sagt Marion Döring, Geschäftsführerin der Europäischen Filmakademie.

Kostspielige Gutachten

Sentsovs Familie brauche Geld, um die Anwalts- und besonders die Gutachter-Kosten bezahlen zu können. Jeder Vorwurf, den das russische Gericht gegen Sentsov erhebt, müsse durch ein Gutachten widerlegt werden. Das sei kostspieliger als die Ausgaben für die Anwälte, so Marion Döring. Wie viel Geld dafür benötigt werde, sei aber noch nicht klar. "Das kommt ganz darauf an, wie lange sich der Prozess hinzieht."

Neben der finanziellen Unterstützung soll die Aufmerksamkeit der Medien Sentsov nützen. Von seinen Angehörigen wisse man, dass es in Russland durchaus zur Kenntnis genommen werde, wenn die internationale Presse reagiere. "Am Ende ist internationale Aufmerksamkeit das Einzige, was die russischen Behörden beeindruckt", so Marion Döring.

Brief an Putin

Dem Fonds war am 10. Juni 2014 ein Brief europäischer Filmemacher an die russischen Behörden vorausgegangen. In dem Schreiben forderten sie eine faire Untersuchung des Falls Oleg Sentsov und eine gute Behandlung des Regisseurs.

Oleg Sentsov unterstützte die Proteste auf dem Maidan in Kiew und setzte sich gegen die russische Annektierung der Krim ein. Daraufhin wurde er am 10. Mai diesen Jahres in seinem Haus in Simferopol vom Geheimdienst FSB der Russischen Föderation festgenommen und nach Moskau gebracht. Jetzt wartet er auf seinen Prozess, der am 11. Oktober beginnen soll.

pb/ld (EFA, dpa)