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Ebola-Krisenkonferenz in Ghana

2. Juli 2014

In Westafrika sind Hunderte Menschen der Ebola-Epidemie zum Opfer gefallen. Auf einer Krisenkonferenz in Ghana soll darüber beraten werden, wie die Seuche eingedämmt und zukünftige Ausbrüche verhindert werden können.

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Helfer mit Schutzanzug gegen eine Ebola-Infektion gewappnet (Foto: AFP/Getty Images)
Bild: Cellou Binani/AFP/Getty Images

Die Gesundheitsminister von elf afrikanischen Ländern und zahlreiche internationale Experten beraten an diesem Mittwoch und Donnerstag in Ghana über die Ausbreitung von Ebola. Auf Einladung der Weltgesundheitsorganisation (WHO) wollen sie bei der Krisenkonferenz in der Hauptstadt Accra nach Möglichkeiten zur Eindämmung des hämorrhagischen Fiebers suchen. Die Ebola-Epidemie in Guinea, Sierra Leone und Liberia ist die erste in Westafrika und zugleich die schwerste überhaupt seit dem ersten bekannten Auftreten der Krankheit 1976. Betroffen war bislang insbesondere das Gebiet am Kongo, wo es 2012 zuletzt zu einem größeren Ausbruch kam.

Zahl der Toten steigt auf weit über 400

Im März war das Virus in Guinea aufgetaucht und hatte sich schnell auch in den Nachbarländern Liberia und Sierra Leone verbreitet. Seitdem starben in den drei westafrikanischen Staaten nach neuen Angaben der WHO mindestens 467 Menschen an Ebola. "Das macht den derzeitigen Ausbruch zum schwersten aller Zeiten, nicht nur was die Zahl der Fälle und der Toten betrifft, sondern auch bezüglich der geografischen Verbreitung", so die WHO. Die Weltgesundheitsorganisation warnte vor einem Übergreifen der Seuche auf weitere Staaten. Nach Einschätzung der Hilfsorganisation "Ärzte ohne Grenzen" ist die Ebola-Epidemie außer Kontrolle.

Das Ebola-Virus wird durch Blut und andere Körperflüssigkeiten übertragen. Infizierte leiden an Fieber, Muskelschmerzen, Durchfall bis hin zu inneren Blutungen und Organversagen. Bei manchen Erregerstämmen verläuft die Seuche in bis zu 90 Prozent der Fälle tödlich. Gegen die Krankheit existieren bislang keine Medikamente.

Ebola-Virus unter dem Elektronenmikroskop (Foto: dpa/picture alliance)
Ebola-Virus unter dem ElektronenmikroskopBild: picture-alliance/dpa

Keine Gefahr für Europa

Der grassierende Ebola-Ausbruch in Westafrika hat für Deutschland und Europa keine weiteren Vorbeugemaßnahmen zur Folge. Es sei äußerst unwahrscheinlich, dass Touristen sich infizierten, betonte Lars Schaade, Vizepräsident des Robert-Koch-Instituts in Berlin. Eine Ansteckung sei nur möglich, wenn man mit Erkrankten, deren Körperflüssigkeiten oder Menschen, die an Ebola gestorben sind, direkten Kontakt habe. "Solche Kontakte sind leicht zu vermeiden, denn während der Inkubationszeit, in der die Betroffenen noch keine Symptome zeigen, sind weder sie selbst noch ihre Ausscheidungen ansteckend", sagte Schaade. Darüber hinaus kann man sich durch den Verzehr erkrankter Wildtiere, sogenanntes "Bushmeat", anstecken.

Eine Gefahr für Touristen sieht auch das Bernhard-Nocht-Institut für Tropenmedizin in Hamburg nicht. Das Europäische Zentrum für die Prävention und Kontrolle von Krankheiten (ECDC) hält es ebenfalls für unwahrscheinlich, dass sich Urlauber anstecken.

In den rund 40 Jahren, in denen der Ebola-Erreger in Afrika bekannt ist, wurde er kein einziges Mal nach Europa eingeschleppt. Dennoch rät das Auswärtige Amt in Berlin von Reisen in die betroffenen Regionen von Guinea, Sierra Leone und Liberia vorsichtshalber ab.

qu/kle (dpa, afp, rtr)