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Ebola-Virus in Guineas Hauptstadt

23. März 2014

Die Ebola-Epidemie in Guinea hat nach UN-Angaben jetzt auch die Hauptstadt Conakry erreicht. Fast 60 Menschen sind inzwischen gestorben, unter ihnen sind auch Ärzte und medizinisches Personal.

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WHO Ebola Afrika Schutzanzüge
Bild: Isaac Kasamani/AFP/Getty Images

Nach Angaben des Kinderhilfswerks UNICEF haben sich mindestens acht Helfer bei Kranken angesteckt und seien gestorben. Das mache den Ausbruch zusätzlich gefährlich: Das Land leide schon jetzt massiv an einem Mangel an Ärzten, Krankenschwestern und Sanitätern.

UNICEF schickte fünf Tonnen Hilfe in die am schwersten betroffenen Gebiete, darunter vor allem medizinische Ausrüstung. Die Organisation rief alle Einwohner auf, den Kontakt mit Kranken und Toten zu vermeiden und auch - wenn möglich - allen Beerdigungen fernzubleiben.

Das Virus hat die Metropole Conakry erreicht

Wie UNICEF weiter mitteilte, gibt es inzwischen auch Fälle der hochansteckenden Krankheit in der Millionenstadt Conakry. Das guineische Gesundheitsministerium hatte am Samstag einen Ebola-Ausbruch im Süden des Landes bestätigt. Demnach starben bis dahin mindestens 59 von 80 Erkrankten.

Die ersten Fälle waren vor sechs Wochen in den südlichen Waldgebieten des westafrikanischen Landes aufgetreten. Die Betroffenen litten an Durchfall, Erbrechen und Blutungen. Experten in Guinea konnten zunächst die genaue Krankheit nicht identifizieren.

Französische Experten helfen bei der Identifizierung

Die Behörden schickten deshalb Proben an Spezialisten im französischen Lyon. Die ersten Ergebnisse seien am Freitag eingetroffen und belegten "Ebola als Ursache des Ausbruchs", sagte Sakoba Keita, der im guineischen Gesundheitsministerium für Krankheitsprävention zuständig ist, der Nachrichtenagentur AFP.

Die Behörden vor Ort seien überfordert mit der Epidemie, sagte Keita. Es würden alle erdenklichen Mittel eingesetzt, um gemeinsam mit internationalen Organisationen gegen die Krankheit zu kämpfen. "Es ist schwierig. Aber wir werden es schaffen."

Ebola Virus
Noch gibt es keinen Impfstoff gegen das Ebola-VirusBild: AP

Die Hilfsorganisation "Ärzte ohne Grenzen" verstärkte ihr Team vor Ort. Die Organisation baute zudem in den betroffenen Gegenden Isolierstationen für Verdachtsfälle auf und versuchte Menschen zu finden, die Kontakt zu den Infizierten hatten.

Im benachbarten Liberia wächst die Sorge

Im Nachbarland Liberia wuchs indessen die Sorge nach einer Ausbreitung der Krankheit über die Grenze hinweg. Ein Arzt in der Hauptstadt Monrovia sagte, dies sei sehr wahrscheinlich, denn 80 Prozent der Waren auf dem liberianischen Markt stammten aus Guinea.

Das Ebola-Virus tritt bislang nur in Afrika auf. Es wird durch Blut und andere Körperflüssigkeiten übertragen, Infizierte leiden an inneren Blutungen und Austrocknung. In 25 bis 90 Prozent der Fälle - je nach Erregerstrang - verläuft die Seuche laut Weltgesundheitsorganisation (WHO) tödlich. Bis heute gibt es keine Impfung oder Therapie gegen das Virus.

Benannt wurde es nach einem Fluss in der Demokratischen Republik Kongo, wo es 1976 entdeckt wurde. Seitdem gab es laut WHO rund 15 Epidemien in Afrika mit insgesamt mehr als 1300 Toten. Bei der jüngsten Epidemie in der Demokratischen Republik Kongo waren im November 2012 nach Regierungsangaben 62 Menschen infiziert worden, 34 von ihnen starben.

haz/sti (afp, dpa)