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Mindestens elf Tote bei Amoklauf in Alabama

11. März 2009

Die Bilder des Irrsinns gleichen sich auf unheimliche Weise: In den USA hat in Alabama ein Amoklauf mindestens elf Menschen das Leben gekostet. Nur wenige Stunden trennen die Taten in Deutschland und den USA.

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Untersuchungen an einem der Tatorte in Samson (Foto: AP)
Untersuchungen an einem der Tatorte in SamsonBild: AP

Der Amokschütze richtete am Dienstag (10.3.2009, Ortstzeit) an verschiedenen Orten in Alabama ein Blutbad an. Zunächst erschoss er in Kinston seine Mutter und setzte das Haus in Brand. Danach flüchtete er in die Kleinstadt Samson. Dort erschoss er mit seiner halbautomatischen Waffe Großvater, Großmutter, Onkel und Tante, die vor ihrem Haus auf der Veranda saßen. An einem Highway feuerte der Täter anschließend siebenmal auf einen Polizeiwagen. Ein Beamter wurde verletzt. Weitere Opfer wurden auf seiner Flucht die Frau eines Sheriffs und ein Kind. Ein weiteres Kind wurde schwer verletzt in eine Klinik geflogen. Auf einem Hof soll der Killer auch einen Mann in einem Wohnmobil erschossen haben.

Tod in der Fabrik

Kurz darauf gab es die nächsten Toten - vor zwei Geschäften in Samson starben ein Mann und eine Frau. Verfolgt von der Polizei flüchtete er in ein Gebäude der Firma, bei der er früher beschäftigt gewesen war. Von dort feuerte er nach Polizeiangaben erneut mindestens 30 Schüsse ab. Als die Polizisten schließlich die Fabrik stürmten, fanden sie die Leiche des Amokschützen vor. Offenbar hatte er sich selbst erschossen.

Angehörige der Mordopfer trauern vor einem der Tatorte in Samson (Foto: AP)
Angehörige der Mordopfer trauern vor einem der Tatorte in Samson

Die Polizei ermittelt nach eigenen Angaben an sechs Tatorten. Es sei nicht auszuschließen, dass es noch mehr Opfer gibt. "Es war das schlimmste Blutbad in der jüngsten Geschichte unseres Bundesstaates", kommentierte ein Polizist. "Er schoss auf alles, was er zu Gesicht bekam".

"Es ergibt keinen Sinn"

Sheriff Dave Sutton vor dem ausgebrannten Haus der Mutter des Täters (Foto: AP)
Sheriff Dave Sutton vor dem ausgebrannten Haus der Mutter des Täters stands watch outside a burned out Kinston, Ala., home Wednesday, March 11, 2009, where a gunman believed to be Michael McLendon lived with his mother Lisa. McLendon began his shooting rampage here Tuesday, killing his mother and setting her house on fire before killing at least 9 others on a rampage across several South Alabama counties. (AP Photo/Dave Martin)Bild: AP

Nach Informationen der örtlichen Medien handelt es sich bei dem Amokschützen um einen unauffälligen 27-Jährigen aus Samson. Über das Motiv kann nur spekuliert werden. Der Bürgermeister von Samson, Clay King suchte nach dem Schock noch hilflos nach einer Erklärung. "Das alles ergibt keinen Sinn".

In Alabama ereignete sich schon sieben Jahre eine schreckliche Bluttat: Ein junger Mann schoss damals sechs Angehörige der Familie seiner 16-jährigen Freundin auf einer Farm in Luverne nieder. Der Täter wurde drei Jahre später zum Tode verurteilt. (sam/sti)