DW-RADIO - Erfolgsgeschichte in vielen Sprachen | Pressemappe | DW | 11.04.2008
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Pressemappe

DW-RADIO - Erfolgsgeschichte in vielen Sprachen

Hörfunk als Nukleus der Deutschen Welle - Programme in 30 Sprachen.

Die jüngste Redaktion bei DW-RADIO: Das Belarus-Team

Die jüngste Redaktion bei DW-RADIO: Das Belarus-Team

„Entkrampfung“ sei die Aufgabe des deutschen Auslandsrundfunks – so formulierte es Bundespräsident Theodor Heuss zum Start der Deutschen Welle am 3. Mai 1953. Er richtete seine Botschaft an die Hörerinnen und Hörer des zunächst dreistündigen, rein deutschsprachigen Programms. Sein Wunsch galt den Außenbeziehungen der jungen Bundesrepublik, zugleich wohl der Beziehung der Deutschen in aller Welt zu ihrem Heimat­land. Die Kurzwelle als Brücke zwischen Landsleuten.

Die über 50-jährige Geschichte der DW ist zunächst die Geschichte von DW-RADIO – und es ist eine Geschichte in vielen Sprachen. Aktuell sendet die Deutsche Welle ein Hörfunkangebot in 30 Sprachen.

Angebot wächst stetig

Schon kurze Zeit nach dem Sendestart 1953 genehmigt die Alliierte Hohe Kommission – sie hatte die Rundfunkhoheit im Land – auch die Ausstrah­lung von Programmen in Fremdsprachen. Sendungen in Englisch und Französisch, Spanisch und Portugiesisch werden aufgenommen. Die Sechzigerjahre werden zum Jahrzehnt des zügigen Ausbaus: DW-RADIO startet beispielsweise Programme in Arabisch, Bulgarisch, Chinesisch, Haussa, Indonesisch, Italienisch, Kisuaheli, Kroatisch, Persisch, Polnisch, Russisch, Serbisch, Slowakisch, Tschechisch, Türkisch, Ungarisch... 1970 informierte DW-RADIO Hörerinnen und Hörer in 29 Sprachen – über Deutschland und deutsche Sichtweisen, über Entwicklungen in Europa sowie über das aktuelle Weltgeschehen.

Natürlich auch über das Geschehen in den Zielländern selbst. Das galt und gilt vor allem dort, wo man weit entfernt ist von garantierter Meinungs- und Medienfreiheit. Noch wichtiger wird diese Rolle im akuten Krisenfall.


„Stimme der Freiheit“

Als Auslandsrundfunk auf Kriege und Krisen wirksam zu reagieren erfordert Flexibilität im Einsatz der Programmangebote und der Macher: Sende­zeiten müssen ausgeweitet, wenn nötig, neue Sprachen aufgenommen und damit neue Redaktionen eingerichtet werden. Alltag bei DW-RADIO: An­fang der Siebzigerjahre etwa setzt die DW der Obristen-Diktatur in Grie­chenland mehr Sendungen in griechischer Sprache entgegen. In der Fol­gezeit erwirbt sich die Deutsche Welle hier eine Reputation als „Stimme der Freiheit“, die so nachhaltig wirkt, dass viele Griechen der DW bis heute die Treue halten. Als Reaktion auf den Balkankonflikt startet DW-RADIO 1992 ein Albanisches Programm, 1997 auch ein Bosnisches.

Vom „Prager Frühling“ 1968 über den Krieg auf dem Balkan und in Tsche­tschenien bis zu den aktuellen Krisenherden Afghanistan und Irak – stets konnte die Deutsche Welle in Konfliktregionen zudem auf ein bestehendes Netzwerk von Kontakten vor Ort zurückgreifen.

Deutsches Programm rund um die Uhr

Seit 1974 ist das Deutsche Programm von DW-RADIO rund um die Uhr auf Sendung – in allen Teilen der Welt zur besten Radiozeit präsent. Informa­tion steht seit jeher im Mittelpunkt. Mit der jüngsten Programmreform im Herbst 2005 setzt DW-RADIO auf zweistündige, rund um die Uhr live durchmoderierte Sendeblöcke. Das neue Programmschema bietet noch mehr Aktuelles, verstärkt die Regionalisierung und erhöht die Flexibilität. Nachrichten zur vollen und halben Stunde sowie feste Sendeplätze für Wirtschaft, Kultur und Sport entsprechen den Hörerwünschen: alles Wich­tige in zwei Stunden – in allen Senderegionen jeweils morgens und abends. In Europa ist es nach wie vor 24 Stunden täglich zu hören.

Flexibilität und Anpassung an Medienmärkte

Anpassung des Programmangebots an die Nachfrage in den Zielgebieten – das heißt auch, Sendungen dann einzustellen, wenn die Nachfrage auf den jeweiligen Medienmärkten nicht mehr ausreichend vorhanden ist. So hat die Deutsche Welle 1998 die Programme in Dänisch, Norwegisch, Nieder­ländisch und Italienisch eingestellt – andererseits das Russische Programm zeitlich ausgeweitet, im März 2000 ein Ukrainisches Programm und 2005 zusätzlich ein Programmfenster für Belarus gestartet. Und während die DW ihre Sendung in Sanskrit eingestellt hat, hat das Südosteuropa-Programm ein Angebot in Romanes gestartet.

Die Deutsche Welle bleibt in ihrem Hörfunkangebot flexibel, stets mit Blick auf Entwicklungen in den unterschiedlichen Weltregionen und der entspre­chenden Schwerpunktsetzung. Als die DW Ende 1999 die Ausstrahlungen in Japanisch, Slowakisch, Slowenisch, Spanisch, Tschechisch und Unga­risch beendet, ist dies allerdings auch eine Konsequenz der einsetzenden Etatkürzungen des Bundes.

Auch als Podcast und über UKW

Auch technisch hat sich bei DW-RADIO vieles verändert – in Produktions- und Übertragungstechnik: Programme von DW-RADIO sind weltweit über Satellit zu empfangen sowie über Partnersender, die sie über eigene Verbreitungswege wiederausstrahlen. Nicht zuletzt gewinnt das Internet als Übertragungsweg auch für Audio-Inhalte an Bedeutung, ob als Live-Stream oder Podcast zum Herunterladen. In einer Reihe von Metropolen – vor allem in Südosteuropa – kommen UKW-Frequenzen zum Einsatz.

Die Kurzwelle ist längst nicht mehr die einzige Übertragungsform. Sie bleibt jedoch in Teilen der Welt unverzichtbar – insbesondere Konfliktregionen und Ländern mit eingeschränkter Meinungs- und Pressefreiheit.

Die „Entkrampfung“ ist dem interkulturellen Dialog gewichen. Die Rolle als „Stimme der Freiheit“ in Krieg und Krisen ist geblieben. Die Deutsche Welle wendet sich nun an Menschen in aller Welt mit Interesse an Deutschland und Europa, insbesondere an Multiplikatoren und Entscheidungsträger, auch diejenigen von morgen. Die deutschsprachigen Angebote richten sich vor allem an Deutschlernende und Ausländer mit guten deutschen Sprach­kenntnissen.

April 2008

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