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EU beklagt Analphabetismus

7. September 2012

Jeder fünfte Jugendliche und nahezu 75 Millionen Erwachsene in der EU können nicht ausreichend lesen und schreiben, um ihren Alltag zu bewältigen. Dieser Missstand könnte auch die Wirtschaftskrise verschärfen.

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Buchstaben-Nudeln (Foto: Fotolia)
Bild: Klaus Eppele - Fotolia.com

Die hohe Zahl der Jugendlichen mit mangelnder Lese- und Schreibkompetenz sei ein "Alarmsignal", heißt es in einer von der EU-Kommission in Auftrag gegebenen Studie. Schließlich könnten nur gut ausgebildete Schulabsolventen einen Job finden und zum Wachstum der Wirtschaft beitragen.

Nach Berechnung der Experten zahlt sich die Unterstützung von Schülern direkt aus: Würden die EU-Staaten die Grundkompetenz von Schülern im Lesen, Schreiben, in der Mathematik und den Naturwissenschaften besser fördern, könnte das Bruttoinlandsprodukt Europas um mehrere Billionen Euro steigen.

Mehr Jungen als Mädchen

Ziel der EU-Bildungsminister ist es, den Anteil der leseschwachen 15-Jährigen in der EU bis zum Jahr 2020 von derzeit durchschnittlich 20 Prozent auf 15 Prozent zu senken. In Deutschland liegt der Anteil bei 18,5 Prozent. Besonderen Förderbedarf haben laut EU-Angaben die Jungen: Während lediglich rund 13 Prozent der Mädchen Leseschwächen haben, sind es bei Jungen fast 27 Prozent.

Die Sachverständigen schlagen in der neuen Studie, die anlässlich des Welttages der Alphabetisierung (08.09.2012) veröffentlicht wurde, mehrere Konzepte vor, um Kinder wie Erwachsene zu fördern. Dazu gehören etwa mehr Lehrer, attraktivere Bibliotheken mit digitalen Medien, mehr Aufklärung über Analphabetismus und die Förderung von Kindern mit ausländischen Wurzeln. Zudem müsse das Tabu des Analphabetismus bei Erwachsenen durchbrochen werden; hier sei eine breite gesellschaftliche Debatte notwendig, so die Experten.

wa/fab (dpa, kna)