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Wasser als Exportgut

21. August 2012

Lesothos Wasser fließt bis ins 300 Kilometer entfernte Johannesburg. Für Lesotho fließt dabei Strom – und Geld. Der Ausbau des Projekts soll Wasser und Energie sparen. Und Johannesburg so vor der Klimakatastrophe retten.

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Katse Staudamm in Lesotho
Der Katse Staudamm in LesothoBild: DW/Jürgen Schneider

Klimafreundlich - Lesothos "Blaues Gold"

Projektziele: Wasserversorgung regenarmer Gebiete in Südafrika und Erzeugung sauberer Energie durch Wasserkraft

Projektgröße: mehr als 40 Millionen Liter Wasser pro Tag für Südafrika, 72 Megawatt Strom für Lesotho rund ums Jahr

Projektvolumen: Lesotho Highland Water Project: bisher knapp 2 Mrd Euro

In den Bergen Lesothos ist in den letzten Jahren ein kompliziertes System aus Staudämmen und unterirdischen Wasser-Pipelines entstanden. Lesotho ist die Wasserquelle für die Region Gauteng mit mehr als 12 Millionen Einwohnern im benachbarten Südafrika. Zusätzlich entsteht aber auch saubere Energie: Ein unterirdisches Wasserkraftwerk deckt das Gros des derzeitigen Strombedarfs von Lesotho.

Um für die Zukunft vorzusorgen, soll das Projekt ausgebaut werden. Neue Dämme sollen mehr Wasser sammeln; ein größeres Wasserkraftwerk soll dem wachsenden Energiebedarf gerecht werden. Denn der Klimawandel setzt der Region Gauteng zu. Das dort liegende Johannesburg ist die größte Stadt der Welt, die nicht an einem Fluss erbaut wurde. Das rächt sich jetzt. Die Region ist sehr trocken und außerdem ist durch den Goldbergbau das Grundwasser in vielen Gegenden hoch belastet. Gleichzeitig ist die Wasserversorgung in Gauteng marode, die Leitungen lecken. In Zusammenarbeit mit der GIZ wird nun in einer ersten Gemeinde das Leitungsnetz saniert. Dadurch sollen Wasser und Energie gespart werden, denn das Wasser aus Lesotho muss aus dem untersten Damm am Vaal-River erst wieder auf das Plateau von Gauteng energieaufwändig hoch gepumpt werden.

Lesotho profitiert durch das Lesotho Highland Water Project zweifach: Der Wasserverkauf ist Lesothos größte Staatseinnahme. Das Geld geht in Infrastrukturmaßnahmen und andere wichtige Projekte des armen Landes. Zudem entsteht saubere Energie für das Land. Das südafrikanische Gauteng, die wirtschaftlich dynamischste Region südlich der Sahara, kann sich auf den Klimawandel einstellen – und die Wasserversorgung von Millionen Menschen sichern.

Ein Film von Jürgen Schneider