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Absatzkrise auf EU-Automarkt

17. Juli 2012

In Europa sind erneut weniger Wagen zugelassen worden. Besonders hart trifft es Opel und Fiat. Aber nicht allen Autobauern geht es schlecht.

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Autos, Foto: ddp
Bild: AP

Der Abwärtstrend auf dem europäischen Automarkt hat sich leicht abgeschwächt. Trotzdem wurden mit gut 1,2 Millionen Pkw im Juni in den EU-Staaten 2,8 Prozent weniger Autos neu zugelassen als im Vorjahresmonat, wie der europäische Branchenverband Acea am Dienstag in Brüssel mitteilte. Damit schrumpft die Rate der Neuzulassungen den neunten Monat in Folge.

Zu den größten Verlierern gehörte erneut Opel. Der Absatz von Opel- und Vauxhall-Fahrzeugen schrumpfte ähnlich wie im Vormonat um 12,2 Prozent auf 88.252 Autos. Im ersten Halbjahr 2012 setzten die General-Motors-Töchter Opel und Vauxhall in den EU-Staaten im Vergleich zum Vorjahreszeitraum 15 Prozent weniger Autos ab. Von Januar bis Juni wurden demzufolge 457.630 Wagen der beiden Marken neu zugelassen. Über alle Marken hinweg betrug der Einbruch lediglich 6,8 Prozent. Der US-Autobauer General Motors (GM) rechnet mit einer Ausweitung der Verluste seiner Töchter Opel und Vauxhall in Europa, so ein Bericht des "Wall Street Journal". Dies dämpfe die zuvor geäußerte Hoffnung auf eine Erholung in der zweiten Jahreshälfte.

Noch schlechter als Opel ging es dem italienischen Hersteller Fiat. Er hatte mit minus 18 Prozent noch einen erheblich stärkeren Rückgang zu beklagen. Auch die gebeutelten französischen Hersteller PSA Peugeot Citroën und Renault mussten mit minus 8,6 bzw. mit minus 3,8 Prozent ebenfalls ein starkes Verkaufsminus hinnehmen.

Deutsche Autobauern mit gemischter Bilanz

Dagegen schnitten die deutschen Hersteller unterschiedlich ab: Volkswagen steigerte den Absatz aufgrund der Verkaufserfolge bei seiner Stammmarke VW um 2,8 Prozent. BMW beendete den Monat mit einem leichten Minus von 0,5 Prozent, Daimler verkaufte mit minus 5,7 Prozent dagegen deutlich weniger. Dabei belastete besonders der Einbruch beim Smart mit 14 Prozent weniger verkauften Fahrzeugen. Gute Geschäfte hatte vor allem der japanische Autobauer Toyota gemacht. Er steigerte den Absatz um 19,8 Prozent.

Besonders stark ging die Nachfrage nach Neuwagen in den Krisenländern Südeuropas zurück. In Griechenland und Portugal brach der Absatz im ersten Halbjahr um mehr als 41 Prozent ein. In Italien wurden knapp ein Fünftel weniger Neuwagen zugelassen. Erfreulicher für die Autohersteller entwickelten sich die Märkte außerhalb Europas: So legten die Verkaufszahlen in den USA dem Verband der Automobilindustrie (VDA) zufolge im Juni um 22 Prozent zu. In China stiegen die Verkäufe um knapp 16 Prozent und in Japan sprang der Absatz sogar um knapp 47 Prozent nach oben.

iw/kis (dpa, dpad, afp)