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Liberale in Libyen vor Islamisten

13. Juli 2012

Anders als in Ägypten zeichnet sich in Libyen eine Wahlniederlage der Islamisten ab. Sieger ist offenbar Mahmud Dschibril, der einst Premier des Übergangsrates war, und seine liberale Allianz der Nationalen Kräfte.

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Mahmud Dschibril in Tripolis (Foto: rtr)
Mahmud Dschibril in TripolisBild: Reuters

Mehrere Tage nach der Parlamentswahl in Libyen zeichnet sich ein Sieg der säkularen Kräfte ab. Die liberale Allianz der Nationalen Kräfte des früheren Premiers des Übergangsrates, Mahmud Dschibril, liegt nach Auszählung einer großen Mehrheit der Stimmen offenbar weit vorne. Das endgültige Wahlergebnis soll allerdings erst kommende Woche vorliegen.

Laut den Teilergebnissen liegt Dschibril in der Hauptstadt Tripolis, im Süden wie in der früheren Rebellenhochburg Bengasi uneinholbar vorne. In Tripolis liegt seine Allianz der Nationalen Kräfte nach Angaben der Wahlkommission in allen acht Wahlbezirken vor den Islamisten. Im Stadtzentrum stimmten rund zehn Mal mehr Menschen - rund 46.000 - für die Liberalen als für die Islamisten, die dort nur 4700 Stimmen verbuchen konnten.

Rebell gegen Gaddafi

Dschibril ist ein im Westen ausgebildeter Politiker. Er war unter der Herrschaft von Muammar al-Gaddafi Chef der Nationalen Wirtschaftsentwicklungsbehörde. Nach Beginn des Aufstands gegen Gaddafi schloss er sich den Rebellen an und wurde im März 2011 Vorsitzender des Exekutivrates des Übergangsrates, den die Rebellen als vorläufige Regierung gegen das Gaddafi-Regime gebildet hatten.

Die Wahl am vergangenen Sonntag war die erste freie Wahl seit dem Ende der Herrschaft Gaddafis, der das Land mehr als vier Jahrzehnte autoritär regiert hatte. Vergangenes Jahr wurde er durch einen Volksaufstand gestürzt und später auf der Flucht von Aufständischen getötet.

det/uh (afp, rtr)