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Weltbevölkerungstag: Bildung statt Babys

11. Juli 2012

Die Weltbevölkerung wächst und wächst. Knapp 7,1 Milliarden Menschen leben auf der Erde, 80 Millionen kommen jedes Jahr hinzu. Gerade die afrikanischen Länder stellt das vor große Herausforderungen.

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Bild: Fotolia/poco_bw

7.057.608.000 Menschen leben am heutigen Weltbevölkerungstag auf unserem Planeten, wie der Zähler auf der Internetseite der Stiftung Weltbevölkerung zeigt. Tendenz steigend: 227.000 Erdenbürger kommen jeden Tag dazu. Ein Ende der sprunghaften Bevölkerungsentwicklung ist laut Experten schwer abzusehen. Glaubt man den Prognosen, wird bis 2100 die Zehn-Milliarden-Marke geknackt werden. Eine gewaltige Herausforderung angesichts von Problemen wie Rohstoffsicherung und Klimawandel.

Besonders stark wächst die Bevölkerung in Afrika. Hier wird sich nach UN-Angaben die Zahl der Menschen in diesem Jahrhundert mehr als verdreifachen. Dies sei vor allem auf eine hohe Anzahl ungewollter Geburten zurück zu führen, sagt Ute Stallmeister, Sprecherin der Stiftung Weltbevölkerung. Jedes fünfte Baby sei nicht geplant.

Bildung als bestes Verhütungsmittel

Auf dem "Familienplanungsgipfel" in London diskutieren die Teilnehmer heute darüber, wie man die selbstbestimmte Familienplanung verbessern kann. Bis zum Jahr 2020 sollen 120 Millionen Frauen in Entwicklungsländern Zugang zu Aufklärung und Verhütung haben. Das deutsche Entwicklungsministerium kündigte an, die Mittel für selbstbestimmte Familienplanung und Müttergesundheit von 2012 bis 2015 auf 400 Millionen Euro zu verdoppeln.

Geld allein reicht aber nicht aus: Das beste Verhütungsmittel sei Bildung, so Reiner Klingholz, Direktor des Berlin-Instituts für Bevölkerung und Entwicklung. Wenn mehr Mädchen die Möglichkeit hätten, eine weiterführende Schule zu besuchen, würden sie nicht gleich in jungen Jahren verheiratet und gingen mit anderen Perspektiven und Zielen ins Leben: "Sie fangen später an, Kinder zu kriegen, sie haben weniger Kinder und der Abstand zwischen den einzelnen Kindern wird größer." Zugleich verfügten Mütter mit abgeschlossener Sekundarbildung über mehr Entscheidungsfreiheit in Familie und Gesellschaft sowie über höhere Chancen, einer Erwerbstätigkeit nachgehen zu können. "Deshalb muss Bildungspolitik zwingend mit der Schaffung von Arbeitsplätzen einhergehen", forderte Klingholz.

fi/se (dapd, kna)