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Schlechtes Rating für Spaniens Banken

26. Juni 2012

Die Abwärtsspirale für Spanien dreht sich immer weiter. Die Ratingagentur Moody's stufte viele Banken herab. Geld-Probleme hat inzwischen auch Zypern, das ab Juli den EU-Ratsvorsitz übernimmt.

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Zwei Frauen am Eingang einer Filiale der spanischen Bank Bankia in Madrid (Foto: AP)
Spanien Bank Wirtschaft Sparer holen Geld ab Geldautomat in MadridBild: dapd

Die Ratingagentur Moody's hat auf einen Schlag die Kreditwürdigkeit von insgesamt 28 spanischen Banken herabgestuft. Für einzelne Kreditinstitute ging es um ganze vier Stufen nach unten - ein ungewöhnlich tiefer Fall in einer ungewöhnlich schweren Zeit für das Land.

Vielfach nur noch Ramschniveau

Zu den betroffenen Häusern zählen die Branchenriesen 'Banco Santander' und 'BBVA', vor allem aber zahlreiche kleinere Institute. Während die beiden Großbanken nach der Herabstufung immerhin noch eine befriedigende Kreditwürdigkeit besitzen, sind weitere Regionalbanken auf das sogenannte Ramschniveau abgerutscht. Diese Marke gilt für Investoren als deutliches Warnsignal, dass sie Gefahr laufen, ihr Geld zu verlieren.

Moody's begründete die Herabstufung unter anderem damit, dass der Staat immer weniger in der Lage sei, der notleidenden Branche zu helfen. Spanien selbst muss an den internationalen Kapitalmärkten mittlerweile hohe Zinsen zahlen, um sich Geld zu leihen. Die Regierung in Madrid hatte erst am Montag Hilfen aus dem Euro-Rettungsfonds für die Banken beantragt.

Mindestens 62 Milliarden Euro werden benötigt

Wieviel Geld Spanien genau für die Rettung seiner Banken braucht, hat die Regierung in Madrid bislang offen gelassen. Zwei unabhängige Gutachten waren auf eine Summe von bis zu 62 Milliarden Euro gekommen.

Rettungsschirm: Hilferuf aus Zypern

Zypern wird ebenfalls unter den Euro-Rettungsschirm schlüpfen. Für den kleinen Inselstaat wird die enge Verbindung seiner Banken zu den Geldhäusern des taumelnden Nachbarn Griechenland zum Problem.

Ersten Schätzungen zufolge wird sich der Kapitalbedarf für Zypern in engen Grenzen halten. Aktuell soll Zypern etwa vier Milliarden Euro benötigen und das ist eine vergleichsweise kleine Summe. Dem Hilfsersuchen der drittkleinsten Volkswirtschaft im Euro-Raum kommt aber dennoch Bedeutung zu. Zypern übernimmt zum 1. Juli für sechs Monate den Ratsvorsitz in der Europäischen Union und rückt alleine schon deshalb ins Rampenlicht.

haz/pg (rtr, dpa, dapd)