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Pentagon-Chef besucht Vietnam

3. Juni 2012

Die USA setzen auf mehr Militärpräsenz im Pazifik. Das machte Verteidigungsminister Panetta auch in Vietnam deutlich. Außerdem setzte er sich dort für die Identifizierung noch vermisster US-Kriegstoter ein.

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Verteidigungsminister Panetta, neben Marineoffizier (Foto: AP)
Bild: AP

Ohne China namentlich zu erwähnen, betonte der US-Verteidigungsminister, sein Land werde Vietnam helfen, seine Rechte im Südchinesischen Meer zu sichern. Den überwiegenden Teil dieser Gewässer reklamiert die Volksrepublik China für sich. Mit seinen Äußerungen auf der ehemaligen US-Militärbasis Cam Ranh Bay geht Panetta damit erneut auf Konfrontation.

Das entspricht einer Linie, die er bereits am Samstag auf einer Sicherheitskonferenz in Singapur vertreten hatte. Dort kündigte der Pentagon-Chef an, sein Land werde weitere Seestreitkräfte in den Pazifikraum verlagern. Rund drei Fünftel der US-Marine sollten dort langfristig stationiert werden. Es geht auch um die Entsendung von Flugzeugträgern, Zerstörern und U-Booten.

Washington schaut mit Sorge auf den militärischen Aufstieg Chinas, das in den vergangenen Jahren insbesondere seine Seestreitkräfte aufrüstete. Die amtliche chinesische Nachrichtenagentur Xinhua warnte die USA, in der Region "Wellen zu schlagen".  Panetta reagierte und beteuerte, die USA wollten China nicht herausfordern. Es gebe für beide Länder keine andere Alternative als eine Militärzusammenarbeit. 

Pentagon-Chef Panetta auf einem Kriegschiff vor dem Ex-US-Stützpunkt Cam Ranh Bay (Foto: Reuters)
Pentagon-Chef auf einem Kriegschiff vor dem Ex-US-Stützpunkt Cam Ranh BayBild: Reuters

37 Jahre nach dem Vietnam-Krieg

Der Besuch Panettas hat besondere Bedeutung sowohl für die USA wie auch für Vietnam. Panetta ist der bislang ranghöchste Vertreter der US-Regierung, der seit der Intervention im Vietnam-Krieg den asiatischen Staat besucht. US-Soldaten hatten 1965 in den insgesamt mehr als 30 Jahre dauernden Konflikt eingegriffen. 1975 verließen nach dem Fall Saigons die letzten amerikanischen Soldaten das Land.

Hunderttausende Menschen starben in den acht Jahren der US-Intervention, Die USA verfeuerten in dem Konflikt doppelt soviel Sprengstoff wie im gesamten Zweiten Weltkrieg. Bilder unter anderem von Napalbomben schockierten die ganze Welt und gaben auch der Friedensbewegung in den USA Auftrieb.

Bis heute verschollen

Bei seinem Besuch in Vietnam bemüht sich Panetta um die Bergung und Identifizierung noch immer vermisster US-Soldaten. Es geht um etwa 1.200 Amerikaner, die als tot gelten, deren Leichen aber bis heute nicht gefunden worden.

haz/SC (ap, rtr)